Samstag, 31. Mai 2014
"Zwischen 4,1 und 4,5 auf der Magnitude der Richterskala": Das schwerste Erdbeben in Mitteldeutschland seit fast 30 Jahren erreichte auch das Stadtgebiet Jenas
(LN / MDR | 2014-05-31) - Das schwerste Erdbeben seit fast 30 Jahren hat heute Mittag kurz nach 12 Uhr 35 Teile Mitteldeutschlands und Tschechiens getroffen. Wie das Geophysikalische Observatorium Collm gegenüber MDR.Info mitteilte, lag die Magnitude auf jeden Fall über 4,0 auf der Richterskala. Über Schäden sei bislang nichts bekannt, meldete der MDR.
Das Zentrum habe auf tschechischer Seite in der Nähe von Cheb bei dem Ort Novy Kostel gelegen, vermutlich etwa zehn Kilometer von Bad Brambach entfernt. Von der Stärke dieses Erdbebens sei man im Observatorium Collm überrascht, auch wenn Vogtland und Westböhmen häufiger sogenannte Schwarmbeben erlebten, berichtete MDR Info. Die Erdstöße waren selbst 50 Kilometer entfernt in Jena und Halle noch zu spüren.
In der Lichtstadt war das Beben in einigen Häusern am Klirren der Gläser in den Schränken zu spüren gewesen; bei GLOBUS in Isserstedt wackelten einige Regale, wie es hieß. Die Landeseinsatzzentrale der Polizei in Erfurt registrierte zahlreiche Anrufer besorgter Bürger aus allen Ostthüringer Regionen, vor allem aber aus dem Raum Jena. Auch im Süden des Landes in Suhl und Zella-Mehlis soll das Beben zu spüren gewesen sein. Geschildert wurde, dass das Beben für etwa 20 Sekunden angehalten habe und teilweise ein Grummeln wie bei einem weit entferntem Gewitter zu hören gewesen sei.
Der ehemaliger Leiter des Geodynamisches Observatoriums in Moxa bei Pößneck, Klaus Klinge, sagte MDR.Info, das Beben sei in einem Radius von etwa 50 Kilometern zu spüren gewesen. Der Seismograph in Moxa zeigt ein leichtes Erdbeben mit einer Amplitude von 3,1 an (siehe Abbildung in der Mitte). Es wird angenommen, dass sich im Nachgang zum Hauptbeben noch weitere Nachbeben, sog. Schwarmbeben, leichterer Stärke ereignen werden.
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