Seit gestern, 22 Uhr 40, ist es beschlossene Sache: Der "Petersenplatz" wird umbenannt; dafür stimmte eine große Mehrheit der Jenaer Stadtratsmitglieder nach einem mehr als dreistündigen Diskussionsmarathon, in der fast zwei Drittel der Jenaer Stadträte ihre Position ohne Redezeitbeschränkung darlegen konnten.
Kurios: Als der Punkt nach der Pause im Stadtrat aufgerufen wurde, lagen, neben der bekannten Beschlussvorlage des Oberbürgermeisters zum Umbenennung (die er kurzfristig hatte ändern lassen), vier Änderungsanträge vor: ein Antrag der Koalition, einer der der Partei "Die Linke.", ein Antrag der CDU-Fraktion und einer der fraktionslosen Frau Heike Seise.
Am Ende abgelehnt wurde der Antrag der CDU-Fraktion für eine Bürgerbefragung, die den Bürgern der Stadt Gelegenheit hätte geben sollen, selbst über den künftigen Namen des "Petersenplatz" zu entscheiden. Dann wurden die Anträge der Linksfraktion (Umbenennung in "Platz des Erinnerns") und von Frau Heike Seise (der Platz solle "einen jüdischen Namen" erhalten, so Frau Seise), behandelt. Beides wird nun im Nachgang im Kulturausschuss zu entscheiden sein. Unter angemessener Einbeziehung des Ortsteilrates Kernberge wird dies bis zum 31. März 2011 erfolgen. Außerdem wurde die Errichtung einer Gedenktafel beschlossen, die an die wechselnden Platznamen erinnern wird.
Nachdem Stadtratsmitglied und Staatssekretär Prof. Deufel erklärt hatte (Zitat) "Man kann sich nicht an der Geschichte vorbeilügen", beantragte Andreas Wiese (FDP) eine Einzelabstimmung. Dann übernahm der Einreicher der Hauptvorlage, Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter, den Punkt 002 des "Koalitionsantrages" und anschließend wurde abgestimmt, wobei es zur Umbenennung 27 Ja-Stimmen gab, 13 Nein-Stimmen und eine Enthaltung.
RADIO JENA sendet am Samstag Nachmittag ab 14 Uhr und am Sonntag Abend ab 19 Uhr eine Wiederholung der Stadtratssitzung im Radio auf den Frequenzen UKW 103,4 Mhz und im Kabelnetz Jena-Stadtroda auf 107,9 Mhz.
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