"Dr. Kurt Tucholsky in Jena" war für mich eine Spurensuche, die Freude bereitet hat und, mit der Entdeckung, des Inhalts der promotionsakte, hier besonders der direkten Einbindung Prof. Dr. Eduard Rosenthals in Kurt Tucholskys Leben, Überraschendes zu Tage brachte.
Mein Dank geht an dieser Stelle deshalb besonders an den Jenaer Stadthistoriker, Dr. Rüdiger Stutz, und natürlich an das Universitätsarchiv der FSU unter der Leitung von PD Dr. Joachim Bauer und hier insbesondere an Frau Margit Hartleb für die freundliche Unterstützung meiner Spurensuche.
Und doch gibt es in Bezug auf "Dr. Kurt Tucholsky in Jena" bei mir einige betrübliche Gedanken. Auch knapp ein Jahrhundert nach dessen Besuch der Saalestadt, dem Zusammentreffen mit Eduard Rosenthal und der Promotion, erinnert in Jena - ganz offiziell - nichts an den bekannten Journalisten und Schriftsteller. Nach Karl Marx hat die Lichtstadt - Leuchtturm einer ganzen Region - eine vielbefahrene Alle benannt und Marx wurde auf einem Gedenkschild verewigt, obwohl dieser in Jena "in absentia" war.
Tucholsky, der war hier und Jena war durch die Promotion zum "Dr. jur." bis zum Tode im schwedischen Exil ein wichtiger Teil seines Lebens. Trotzdem gibt es bis zum heutigen Tag bei uns keine Straße, keinen Platz, keinen Weg, kein Gedenkschild, kein Gebäude, das seinen Namen trägt und ihn damit würdigt.
... kein Platz?!? ... nun, ein Platz fällt einem derzeit spontan ein, der gerade einen neuen Namen sucht. Es soll ein "Platz des Erinnerns" werden, er soll den Namen eines "jüdischen Menschen" erhalten, Sachlichkeit wird angemahnt. Vielleicht bietet sich nun für Jena ein ganz bestimmter Name für diesen Platz an. Warum eigentlich nicht?
Nachtrag: Am Freitag, den 25. März 2011 präsentiert Rainer Sauer im Rahmen seiner Veranstaltungsreihe "Switched-On Kabarett" im Spiegelsaal des Hotels "Schwarzer Bär" einen "Kurt Tucholsky"-Abend, bei dem er, neben vielen bekannten Tucholsky-Texten und -Liedern (u. a. "Wo kommen die Löcher im Käse her-?", "Ideal und Wirklichkeit", "Ein älterer, aber leicht besoffener Herr"), nähere Details seiner Spurensuche zeigen wird und auch erstmals verrät, wer Tucholskys Doktorvater in Jena war.
Mit dabei ist, wie 2005 bei Sauers letztem "Tucholsky"-Abend in Jena, wieder "Radio Speziale*"-Moderator Dr. Lutz Mühlfriedel (als Kurt Tucholsky Darsteller). Auch der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch sowie Rockpoet Heinz Rudolf Kunze sind zu hören, wenn auch nur als Tondokument (Kunze trat 2005 zusammen mit Sauer auf, las und sang damals Tucholsky; diese Mitschnitte wird Sauer ins Programm mit einbauen. Siehe hierzu die Fotos auf dieser Seite).
Karten für den “Tucholsky Abend” am 25. März 2011 kann man zum Preis von 11,50 € / ermäßigt: 10,00 € unter der Telefonnummer 03641 - 40600 vorbestellen oder erhält sie ab 14. März 2011 bei der “Jena Information” bzw. im Pressehaus am Engelplatz.
Lesen Sie hierzu auch den Artikel "Switched-On Kabarett: Eine Liebeserklärung an die Lichtstadt".
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