(rana) - Das vor 100 Jahren eingeweihte Memorial für den Jenaer Wissenschaftler, Unternehmer und Reformer Ernst Abbe ist erneut beschädigt worden.
Schon wieder waren unbekannte Täter am Werk und haben dem Denkmal Schaden zugefügt. Am gestrigen Donnerstag wurde der Schaden entdeckt und diesmal war nicht nur Farbe im Spiel. Der oder die Täter haben einen ganzen Kupferammoniten, der in der Tür als Schmuckelement verschraubt war, mitgehen lassen (siehe Fotos links und unten). Zurück blieb nur das etwa zehn Zentimeter große Loch in der nordöstlichen Tür des Denkmals. Wie JenaKultur mitgeteilt hat, soll auch dieser Schaden bis zum Tag des offenen Denkmals in vier Wochen wieder behoben sein. Von sofort an aber werden Ordnungsamt und Polizei das Areal um das Ernst-Abbe-Denkmal häufiger in ihre Streifenrouten aufnehmen.
Das Ernst-Abbe-Denkmal wurde von 1909 bis 1911 zur Ehren des Physikers, Industriellen und Sozialreformers Abbe errichtet, der Architekt war kein geringerer als Henry van de Velde. Im achtseitigen tempelartigen Bau aus Kalkstein wurde die von Max Klinger geschaffene Marmorherme mit dem Porträt Ernst Abbes aufgestellt. Dazu kamen Bronzereliefs von Constantine Emile Meunier an den Wänden.
Zwischen 1994 und 1999 wurde das Denkmal umfassend restauriert. Die kupfernen Klapptüren, die wenige Jahre nach der Einweihung bereits verschwunden waren, wurden rekonstruiert. Seit dem Jahr 2000 wurde das wertvolle Kunstwerk wieder und wieder von Unbekannten mit Farbe beschmiert, deshalb wurde es 2007 geschlossen, um es vor weiteren Schäden zu schützen. Derzeit laufen noch umfassende Reinigungsarbeiten, damit das Denkmal am Tag des offenen Denkmals wieder eröffnet werden kann.
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