Mittwoch, 18. Januar 2012

Weine, Weine, Bestie Mensch: Heute Abend haben im Theaterhaus Jena "Die blauen Augen von Terence Hill" in einer Produktion von Steffen Klewar Premiere

(thj / lsn) - Nur die kleinen Helden können den großen Schurken unserer Zeit das Handwerk legen: Bud Spencer und Terence Hill sind wieder da! In den billigen Western-Kulissen eines Freizeitparks für Hartz-IV-Empfänger drehen sie ihren neuen Streifen. Dabei gilt wie gehabt: prügeln, saufen, Bohnen fressen! "Wenn man sich nicht mal mehr in seiner eigenen Haut wohl fühlt, wo dann?" Das klingt bitter und bitter-süß ist auch das Stück, das heute Abend um 20.00 Uhr Premiere in Theaterhaus Jena feiert: "Die blauen Augen von Terence Hill".

Die brutale Realität unserer Zeit erwartet den Theaterbesucher in dieser Inszenierung: brutal servierter Kapitalismus in all seiner Ungerechtigkeit und unfreiwilligen Komik, angefangen bei Sozialbetrug und Korruption bis hin zu menschlicher Entwürdigung. Allerdings gibt es da immer noch Terence Hill und Bud Spencer, die abgehalfterten Westernhelden von einst, die prügelnd in die Welt von Hartz IV eintauchen und, ihre Fäuste wirbelnd zeigen, was man der brutalen Realität alles entgegensetzen kann. Jonas Zopf, von der künstlerischen Leitung des Theaterhauses Jena, bezeichnete das Stück, das heute Abend Premiere feiert, deshalb auch als ein politisch sehr nötiges.

Steffen Klewar, der auch als Schauspieler mit auf der Bühne steht, hat das 90-minütige Hartz-IV-Epos inszeniert. Er und das Berliner Künstler-Kollektiv "copy & waste" haben "Die blauen Augen von Terence Hill" gemeinsam mit dem Theaterhaus produziert. Als Partner konnte man mit dem Berliner Theater Hau ("Hebbel am Ufer"), der Theater-Initiative "uniT" aus Graz und dem Theaterfestival "Steirischer Herbst Graz" gleich drei Hochkaräter gewinnen. So gab es bereits eine Vorpremiere am 12. Oktober letzten JAhres in Berlin. Außerdem freuen sich alle Akteure auf Ende April, da inzwischen auch bereits eine Einladung für den "Heidelberger Stückemarkt" verliegt.

Das Schauspiel (inklusive viel Musik und Gesang) kann nach der heutigen Premiere auch noch am Donnerstag (19.01.), Freitag (20.01.) und am Samstag (21.01.) jeweils um 20.00 Uhr in Jena besucht werden. Außerdem für Theaterhausbesucher (und alle anderen hungrigen Jenaer) interessant wird am kommenden Dienstag "Zorniger Engel kocht". HIER ist eine erste Theaterkritik der OTZ! Die Homepage des Theaterhauses Jena findet man DORT.

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