(radiojena) - Heinz Rudolf Kunze, der Mann, der immer wieder als Referenz genannt wurde, wenn man über intelligente deutsche Musiktexte redet, brachte gestern sein neues Album "ICH BIN..." heraus und stellt es am Wochenende gliech zwei Mal im Fernsehen vor. Heute Abend ist er im Duett mit Pe Werner zu Gast im ZDF in der Schlagergala "Willkommen bei Carmen Nebel" und am morgigen Sonntag begrüßt ihn Inka Bause bei "Drei Wünsche frei" im Nachmittagsprogramm des MDR. Gemeinsam mit Inka Bause übt Kunze (Foto oben mit Inka Bause und Gitarist Jörg Sander) das erste Mal in seinem Leben Yoga. Außerdem spielt der 55-jährige Sänger unplugged in Inkas "Wohnzimmer" und betätigt sich als Gärtner und topft die Blumen der MDR-Wunschfee um.RADIO JENA Programmkoordinator Rainer Sauer, der 2005 und 2006 geeinsam mit Hienz Rudolf Kunze in Jena uaf der Bühne stand, hat sich die neue Platte angehört und für das Internet-Musikversandhaus AMAZON folgende Rezension geschrieben:
Nachdem es mit "Nonstop - das bisher Beste von Heinz Rudolf Kunze" sowie drei weiteren Compilationen bereits vier "Best Of"-Alben des Hannoveraner Musikers und Musicaltexters zu kaufen gibt, folgt nun mit "Ich bin" die Nummer 5 und die hat es durchaus in sich. "Duett" ist das Zauberwort für alle Fans und die können sich darauf freuen, dass es Kunze gelang, auf diesem Album verschiedenste Musikgrößen als Duettpartnerinnen und -partner zu vereinen, denen man sonst in dieser Gemeinsamkeit nicht zu oft begegnet.Viele der Mitwirkenden sind Weggefährten und Freunde Kunzes: für Herman van Veen und Reinhard Mey hat er schon Songs geschrieben, mit Tobias Künzel ein Hörbuch aufgenommen, mit Purple Schulz und Josef Piek tourt er seit Jahren durch die Lande, für Hartmut Engler von Pur und Achim Reichel sang er Tribut bei deren Jubiläen und auch Kunzes langjähriger Partner und Hitgarant Heiner Lürig ist wieder mit an Bord.
Es sind aber vor allem die anderen Duett-Partner, die mit ihren Versionen von Heinz Rudolf Kunzes Liedern überraschen. Julia Neigel setzt mit ihrer Interpretation von "Mit Leib und Seele" sozusagen den Gegenpol zur absolut originalgetreuen Pe Werner-Version von "Dein ist mein ganzes Herz" und Neigel gelingt damit das Highlight des Albums. Melancholisch-sarkastisch und mit reichlich Distanz zur ursprünglichen Songidee Kunzes präsentiert Joachim Witt "Die Welt ist Pop" und man hätte dem "Eurovision Song Contest"-Vorentscheid, bei dem Heinz Rudolf Kunze mit diesem Schlager antrat, gewünscht, dass er damals diese Version präsentiert hätte. Auch Stefan Gwildis überrascht mit einer swingenden Rockversion von "Wenn Du nicht wiederkommst"."Duett" heißt Zweisamkeit und intime Verbindung. Bei der Verpflichtung seiner Freunde und Weggefährten ist Kunze dies gelungen, trotzdem lässt er ihnen viel zu selten wirklich Raum für eigene Wege der Interpretation, was ohne Zweifel auch daran liegt, dass viele von ihnen nicht gemeinsam mit Kunze im Studio waren und an den Songs arbeiteten/feilten sondern lediglich Bänder einschickten, wie sogar die Plattenfirma zugesteht. So gab Kunze - getreu dem "Ich" im Album-Motto und dem Grundsatz "Selbst ist der Mann" - von Anfang an vor, wie sich seine neuen, alten Songs anhören sollten und tatsächlich leben einige der Lieder auf diesem Album allein durch die andere, ungewohnte Stimmfarbe auf.
Keine wirklichen Duette sind darüber hinaus die Titel "Hunderttausend Rosen", "Ich bin ich" und "Fair Play". Ersterer ist nahezu identisch mit der Album-Version vom letzten Jahr, der zweite rangiert unter der Rubrik "Bonustitel". "Fair Play" wurde gar von Heiner Lürig im Fundus seines Tonstudios (wieder)entdeckt und erinnert - da er schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat - ein wenig an die Zeit in Heinz Rudolf Kunzes Karriere, als dieser mit seinen rockigen Alben zu den Bestsellern in Deutschland zählte."Ich bin HEINZ RUDOLF KUNZE" ist eine bunt/brave Werkschau erfolgreicher Titel einer mehr als 30-jährigen Musikkarriere, die als Duett nicht immer an Qualität gewinnen. Wer keine Werkschauen mag, der sei auf das nächste reguläre Studioalbum verwiesen, welches 2013 erscheinen soll oder er/sie wird sich im Sommer Kunzes neues "Räuberzivil"-Kleinkunstalbum gönnen. Auf keinen Fall hat "Ich bin" die musikalische wie textliche Innovativität eines Kunzes der Jahre 1982 bis 1991, was dann doch ein wenig schmerzt. Wenigstens bringt sie uns Jan Plewka mit "Lisa", dem ältesten Song des Albums, ein wenig zurück.
Rainer Sauer gab dem Album bei AMAZON drei von fünf Sternen.
Damit sich jeder Hörer ein Bild von dem neuen Heinz Rudolf Kunze Album machen kann, spielt es RADIO JENA am 04. März zwischen 20.00 und 21.00 Uhr ungekürzt und mit dem Bonustitel "Knoblauchlimonade" über UKW 103,4 Mhz, im Kabelnetz Ostthüringen auf 107,9 Mhz und im Internet auf www.zono.de.
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