(lsn / fsu) - Neonazis tragen Glatze, Springerstiefel und Bomberjacke: Diese Gleichung stimmt schon lange nicht mehr, denn die Szene verändert sich und das nicht nur äußerlich, sondern auch strukturell. Zwar halten Szenemitglieder weiterhin an der Ideologie fest, nur tragen sie heute ihr Weltbild häufig nicht offensichtlich zur Schau und agieren vielmehr im Untergrund.
"Es ist dringend notwendig, Forschungen im Hinblick auf Rechtsextremismus und seine Strukturen zu betreiben und zu nutzen, um aktiv dagegen vorzugehen", sagt Prof. Dr. Martin Leiner von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Der Professor für Systematische Theologie mit Schwerpunkt Ethik wird am morgigen Donnerstag zusammen mit Prof. Dr. Klaus Dicke, dem Rektor der Universität Jena, und drei weiteren Jenaer Wissenschaftlern über wissenschaftliche Befunde zum Rechtsextremismus diskutieren. Dabei wollen sie vor allem herausstellen, was die Universität - und damit die Wissenschaft - gegen rechtsextremes Gedankengut tun kann und tut.
Die Fragen sind ebenso einfach wie klar: Was bedeutet eigentlich "Rechts" in der heutigen Zeit? Wie entsteht Extremismus und welche Strukturen hat er herausgebildet? Und womit gelingt es seinen Verfechtern, Unterstützung zu finden? "Aus der Analyse kann man ableiten, was gegen rechtsextremes Denken und Handeln unternommen werden kann", sagt Leiner.
Zu der Veranstaltung ab 18.15 Uhr in den Rosensälen, Fürstengraben 27, sind Studierende, Lehrende und die interessierte Öffentlichkeit eingeladen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.
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