(lsn) - Beinahe dreißig Bewerberinnen und Bewerber haben sich für die Neuwahl der drei Dezernentenposten bei der Stadt Jena gemeldet, wie gestern Stadtverwaltungssprecherin Barbara Glasser der OTZ bestätigte.
Als "beinahe schon gewählt" gelten hierbei nach Lichtstadt.Netz-Informationen für die Dezernate Bildung/Soziales/Sport und Finanzen/Ordnung die bisherigen Amtsinhaber Frank Schenker (CDU) und Frank Jauch (SPD).
Interessant wird es beim Stadtentwicklungsdezernat. Hier gibt es gleich zwei aussichtsreiche Bewerber: Bündnis 90/Grüne-Ratsfraktions-Chef Denis Peisker (Foto links) und die parteilose bisherige Amtsinhaberin Katrin Schwarz (Foto rechts). Käme für Peisker am nächsten Mittwoch im Stadtrat eine Mehrheit zusammen, wäre die - aus Sicht der in der Lichtstadt regierenden Koalition aus SPD, CDU und Bündnis 90/Grüne - immer noch blamable Abstimmungspleite des Jahres 2006 zwar nicht vergessen aber zumindest behoben, durch die nicht der damalige Koalitionskandidat Marco Schrul sondern Katrin Schwarz ind Amt kam.
Vor fast genau sechs Jahren trat die parteilose Architektin nahezu chancenlos als Alternativ-Kandidatin bei der Wahl des Stadtentwicklungsdezernenten an und obsiegte, nachdem das Verwaltungsgericht Gera einer Klage der "Bürger für Jena" stattgegeben und die strittig knappe Wahl des Koalitions-Kandidaten Marco Schrul (Bündnis 90/Grüne) im zweiten Wahlgang kassiert hatte. Nach Meinung der Stadt Jena hatte die im ersten Wahlgang mit nur einer Stimme Mehrheit gewählte Kandidatin nicht die Mehrheit aller anwesenden Stadträte erhalten. Dies sah das Verwaltungsgericht anders und bewertete die Anwesenheit von Stadtrat Pfarrer Lothar König (der keine Stimme abgab) in der Rathausdielel gleichwohl als "Abwesenheit bei der Wahl".

Spannend ist deshalb, welche Reihenfolge der Dezernenten-Wahl der OB (inspiriert durch die Koalition) am 13. Juni 2012 anstrebt, denn in der Tagesordnung heißt es unter Punkt 8 nur "Wahl hauptamtlicher Beigeordneter". 2006 wurden Jauch und Schenker von der Koalitionsmehrheit zuerst ins Amt gewählt. Dann kam die Wahl des Stadtentwicklungsdezernenten und hier gab es einige wenige "Abtrünnige" aus den Reihen der Koalition und Schwarz war im Amt; damals vermuteten Insider die Wahlverhinderer in den Reihen der CDU.
In der OTZ sagte nun CDU-Fraktions-Chef Benjamin Koppe, er "schätze die Arbeit von Frau Schwarz sehr", aber der Dezernenten-Stuhl sei "ein politisch zu besetzender Posten". Da werde jetzt bei der CDU "nicht rumlaviert", wird Koppe zitiert.
In der OTZ sagte nun CDU-Fraktions-Chef Benjamin Koppe, er "schätze die Arbeit von Frau Schwarz sehr", aber der Dezernenten-Stuhl sei "ein politisch zu besetzender Posten". Da werde jetzt bei der CDU "nicht rumlaviert", wird Koppe zitiert.
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