Mittwoch, 6. Juni 2012

Weitere Razzia im rechtsradikalen Umfeld: Polizei und LKA Thüringen durchsuchen Grundstück am "Braunen Haus" in Lobeda-Altstadt

(lsn) - Wie der MDR meldet durchsuchten Thüringer Ermittler heute im Freistaat vier Objekte von Anhängern der rechten Szene. Alle Objekte liegen in Jena und der näheren Umgebung, darunter ist auch das sogenannte "Braune Haus" in Lobeda-Altstadt (siehe Foto). Ermittlungen des Landeskriminalamtes Thüringen hätten Hinweise auf Waffen in dem Gebäude geliefert, bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Gera.

Der Verdacht richte sich gegen zwei Mitglieder der Szene, die per Haftbefehl gesucht würden, hieß es zunächst; Verbindungen zur rechtsextremistischen Terrorgruppe NSU seien aber eher unwahrscheinlich, meldete die OTZ. SPIEGEL-Online brichtete später, dass zwei thüringische Neonazis festgenommen worden seien, ihre Namen seinen Steffen R. (28 Jahre aus Saalfeld) und Marco Z. (34, aus Crawinkel). Beide seien einschlägig vorbestraft, so der SPIEGEL; einer von beiden sei in Nürnberg festgenommen worden, hieß es.

Auf JENAPOLIS wurde vermeldet, dass die Razzia im "braunen Haus" gegen 12 Uhr beendet und das Haus versiegelt worden sei; durchsucht worden wäre u.a. die Garage - inklusive Grabungen. Weiter heißt es auf JENAPOLIS, Maximilian Lemke, der der Stadt Jena das Haus vor kurzem zum Kauf angeboten hatte, sei (allerdings ohne Handschellen) auf die Polizeiinspektion Jena verbracht worden.

Schon im September 2010 hatte die Polizei das Gebäude nach Sprengstoff durchsucht, damals allerdings ohne Erfolg. Wie der MDR in seinem Videotext berichtet, lägen den Durchsuchungen dieses Mal konkrete Hinweise auf Waffenverstecke zugrunde. Dabei könnte es sich um eingemauerte Waffen handeln. Das sog. "Braune Haus" in Jena war jahrelang einer der bekanntesten Neonazi-Treffpunkte in Deutschland. Bewohnt wird es nicht mehr, da die Nutzung des Hauses seit 2009 aus baurechtlichen Gründen untersagt ist. Auf dem Grundstück würden jedoch weiter Neonazi-Treffen stattfinden, wie die OTZ berichtete, und zwar in einem ehemaligen NVA-Zelt.

Die Durchsuchungen dauerten den gesamten Mittwochmittag an. Wie der MDR berichtete, wurden Munition, Hieb- und Stichwaffen sowie Waffenteile sichergestellt. Auch PC-Technik sei beschlagnahmt worden, hieß es.

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