Donnerstag, 7. Juni 2012

"Venustransit" erfolgreich beobachtet: In Ziegenhain hatte man nahezu klare Sicht auf die Morgensonne

(lsn) - Wer gestern morgen kurz nach Sonnenaufgang um 5.00 Uhr vergeblich in den Himmel schaute um den letzten "Venustransit" in den nächsten gut 100 Jahren mitzuerleben, der ärgerte sich über die dichte Wolkendecke, wie sie an solchen Tagen der sog. "Schafskälte" zu Anfang Juni durchaus im Saaletal üblich ist.

Die Experten allerdings wussten um ein Fleckchen Jena, an dem die Beobachtungsbedingungen frühmorgens durchaus besser sein konnten, als im Rest der Lichtstadt. Also versammelten sich kurz vor Sonnenaufgang auf der Wiese direkt hinter dem "Steinkreuz" bei Ziegenhain Astronomiefans aller Altersklassen um den, knapp eine Stunde lang zu beobachtenden, "Venustransit" (also das von der Erde aus zu beobachtende Vorbeiziehen des Planeten Venus an der Sonnes) miterleben zu können.

Und tatsächlich war der Wettergott am gestrigen Mittwoch Ziegenhain gnädig und schickte dort nur leichte Schleierwolken in den Himmel und gab so einen fast ungehinderten Blick auf die Sonne im Osten frei. Während Amateur-Astronomen mit Spezialbrillen und abgedunkelten Feldstechern dem Sonnenaufgang entgegensahen, war die Wissenschaftsfraktion hoch beschäftigt.

Allen voran die Professoren Stephan Neuhäuser und Sascha Krivov vom Astrophysikalischen Institut der Jenaer Universität (nebst eigenen Sternwarte in Großschwabhausen), die mit einem vergleichsweise kleinen Teleskop das Himmelsereignis in Echtzeit auf einen Bildschirm projizierten (siehe hierzu die entsprechende Webseite im Internet); siehe links z. B. ein Foto von Christian Kranhold. Aber damit nicht genug: neben Dr. Jochen Eislöffel von der Thüringer Landessternwarte in Tautenburg waren auch fast komplett die Vereinsmitglieder der Urania-Volkssternwarte am "Steinkreunz" in Ziegenhain vertreten.Es dürften, nach vorsichtiger Schätzung der OTZ, weit über 150 Sternenfreunde gewesen sein, die sich auf der Wiese versammelt hatten, und jeder bekam gestern morgen zwischen 5.00 und 6.30 Uhr seine Gelegenheit, Sonne und Venus zu beobachten.

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