Dienstag, 7. August 2012

Jenaer Forscher sind hochzufrieden: "Curiosity"-Landung auf dem Mars hat hervorragend geklappt! (Teil 2)

(lsn / ipht) - Rund drei Meter lang und fast drei Meter breit ist "Curiosity", der automatische Mars-Rover der NASA, und seit heute Montag steht das Gefährt auf dem Boden des Planeten Mars An Bord hat der neue Mars-Rover auch optische Technik aus der Lichtstadt. Nicht nur sechs winzige Photodioden der ifw optronics GmbH, sondern auch Teile, die im Jenaer Institut für Photonische Technologien / IPHT entwickelt wurden.

Aufgrund des geringen atmosphärischen Drucks auf der Marsoberfläche kommt es zu großen Temperaturunterschieden. Am Tag herrschen zirka 20 °C und in der Nacht sinken die Temperaturen auf über -85 °C ab. Die Sensoren des IPHT mussten noch viel größeren Belastungen standhalten, bevor sie für die Mission zugelassen wurden. "Im Test mussten die Detektoren 2000 mal einen Zyklus von -150 bis 50 °C überstehen. Letztendlich konnte sich das IPHT gegenüber einer Vielzahl auch renommierter Hersteller durchsetzen und die gewünschten Spezifikationen einhalten", berichtete Arbeitsguppenleiter Dr. Ernst Keßler heute nicht ohne Stolz.

Die Messungen der Infrarot-Sensoren aus der Abteilung IR/THz Sensor Systeme erfolgen in Echtzeit und auf ein Zehntel Kelvin genau. So können die raschen Temperaturwechsel auf dem Planeten exakt bestimmt werden. Dieses erlaube Rückschlüsse zum Beispiel auf Prozesse der Entstehung von Gesteinen oder auch auf die Verteilung und des Zustandes von Wasser und Kohlenstoffdioxid, sagte Keßler.

Die Sensoren seien in einer Arbeitsgruppe, die Teil der Abteilung Quantendetektion ist, erforscht und konfiguriert worden und wurden im hauseigenen Reinraum des IPHT in Jena hergestellt. Jeder der an Bord befindlichen Infrarotsensoren ist in einem angepassten Gehäuse hermetisch verkapselt. Nur so kann die Funktion auch unter widrigen Wetterbedingungen gewährleistet werden.

Curiosity hat inzwischen selbstständig mit der Erkundung des Planeten begonnen (siehe Foto links). Nun warten auch die Wissenschafler des IPHT auf die ersten Messergebnisse, die Rückschlüsse auf die Umweltbedingungen auf dem Mars zulassen und vielleicht schon bald helfen, die Fragen zu beantworten: Gab es Leben auf dem Mars und ist dort Leben möglich? Gibt es Spuren von Leben auf dem Mars? Dieser Frage geht die über zwei Milliarden Dollar teure Mission auf unserem Nachbarplaneten nach.

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