(lsn / rana) - Derzeit wird am Rande der Saale das Holz abgeladen für die künftige Kunitzer Hausbrücke. Demnächst folgen dann die Stahlbauteile und noch in diesem Monat können die beiden so genannten Fachwerkscheiben zusammengesetzt werden.
"Die Fachwerkscheiben bestehen aus Streckbalken, Horizontalstäben, Stehbalken und Diagonalaussteifungen. Sie werden an Land montiert. Das ergibt dann Bauelemente von hoher Steifigkeit, mit denen man die Spannweite überbrücken kann", sagte Ulrich Günther, Projektingenieur beim Eigenbetrieb Kommunalservice Jena / KSJ heute der Presse. Die fertigen Fachwerkscheiben werden dann in die Brückenkonstruktion eingehoben und dann weiter ausgesteift. "Ich denke, dass die Fachwerkscheiben bis Mitte September eingehoben sind", so Ulrich Günther am Freitag.
Denn bis Ende Oktober spätestens soll die Hausbrücke komplett fertiggestellt sein. Schließlich will der Brückenverein am 9. Oktober 2012 ein Fest auf und an der Brücke feiern.
Es war ein günstiger Umstand, der den Kunitzern den Nachbau ihrer Hausbrücke brachte, über die künftig auch der Radwanderweg führen wird. Weil die Straßenbrücke vor Jahren in einem sehr schlechten Zustand war, musste für die Zeit des Neubaus eine Behelfsbrücke her. Der Brückenverein schlug vor, diese Behelfsbrücke an der Stelle über die Saale zu schlagen, wo einst die Hausbrücke gestanden hatte. Und so ergab sich der glückliche Umstand, dass nun der Unterbau der Behelfsbrücke genutzt werden kann, um darauf die Hausbrücke zu errichten. Beim KSJ fiel schließlich die Entscheidung, dass die Brücke aus Lärchenholz gebaut wird.
"Bei Lärchenholz kann man auf chemischen Holzschutz verzichten, es ist sehr widerstandsfähig gegen Schädlinge", begründet Günther die Entscheidung. Der Brückenverein, der die Seitenwandverkleidung an der Brücke anbringen wird, werde Fichtenholz verwenden. Das sei gut geeignet für die Seitenwände, Lärche aber sei besser für die tragenden Teile.
Für Brückenbauexperte Ulrich Günther ist der Bau der Hausbrücke etwas ganz Besonderes. Heutzutage gebe es solche Neubauten fast gar nicht mehr. "Ich freue mich auf das insgesamt 65 Meter lange Bauwerk. Es ist bautechnisch interessant für wird für die Stadt eine neue Attraktion," sagte er.
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