(lsn) - Am Ende des am Samstag bei JENAPOLIS erschienenen Artikels "Jena belegt schon wieder den 1. Platz", verfasst von einem Autor mit dem Pseudonym "Der Papillon", steht zwar der Satz "Satire fügt Ihnen und Menschen in Ihrer Umgebung erhebliche intellektuelle Inanspruchnahme zu", jedoch war das, was im Artikel verbreitet wurde, keineswegs sofort als Satire zu erkennen und irritierte dadurch viele Jenaer Bürger.
Der Leuchtturm des Ostens sei um einen Titel reicher, hieß es da: Jena dürfe sich seit heute "Drogenhauptstadt Deutschlands" nennen. Als Beleg hierfür wurde eine Äußerung des Jenaer Polizeichefs Rene Träumer (= in Wirklichkeit: Polizeioberrat René Treunert) angeführt, wonach in der "Johannisstraße" 116 Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz festgestellt worden seien.
Im Artikel wird auch die angespannte Wohnungssitiatiuon in der Lichtstadt angesprochen, wobei der investor ECE zugesichert habe, bei einem Zuschlag für eine Bebauung des "Eichplatzes" fertig zu stellende Wohnungen ausschließlich Polizisten und Profifußballern anzubieten. Im Gegenzug hierfür sollten Polizeibeamte darauf aufpassen, dass gutbetuchte Stadträte nicht mehr von Bettlern belästigt werden würden.
Außerdem wird in dem Artikel behauptet, der "Stadtentwicklungshilfeausschuss" des Stadtrates befürworte das ECE-Konzept für den "Eichplatz" und es werden in diesem Zusammenhang (Zitat) "mögliche Verquickungen von OB Schröter als Mitglied der Stiftung 'Lebendige Stadt'" thematisiert; die Stiftung steht ECE nahe.
"Was darf Satire?" fragte einst Kurt Tucholsky, "Alles" war seine kurze Antwort. Alles, also auch verwirren, wie der Artikel bei JENAPOLIS, das sonst durch ernstzunehmende Informationen glänzt. Einige Stadträte fanden es zwar geschmacklos, was da über sie, den OB und Jena als "Drogenhauptstadt" geschrieben wurde, aber - wie gesagt - Satire darf alles!
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