Donnerstag, 3. Januar 2013

"Fast jeder Sparkassenchef in NRW verdient mehr als die Kanzlerin": Äußerungen von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück treffen auf die Sparkasse Jena-Saale-Holzland nicht zu

(lsn / otz) - "Fast jeder Sparkassenchef in NRW verdient mehr als die Kanzlerin." Mit dieser Aussage hattet SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück vor Kurzem für Aufsehen und Kritik gesorgt.

Nun ist der Freistaat Thüringen nicht Nordrhein Westfalen, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Jena Saale-Holzland, Erhard Bückemeier, sah sich aber dennoch angesprochen und äußerte sich nun in der OTZ zu den Aussagen Steinbrücks, gab der Tageszeitung aber einen eher nebulösen Einblick zu seinem EInkommen. Er persönlich liege mit seinem Gehalt "deutlich unter dem Gehalt der Kanzlerin und auch deutlich unter dem Gehalt der West-Kollegen", sagte Bückemeier. Allerdings scheute er es, nach Angaben der OTZ, eine konkrete Zahl zu nennen. Der dreiköpfige Sparkassenvorstand in Jena habe 2011 insgesamt rund 600 000 Euro verdient; das könne man im Geschäftsbericht nachlesen, heißt es.

Die Bezahlung der Sparkassenvorstände ist für den Freistaat in einer Richtlinie geregelt worden, wonach sie je nach Größe des Geldinstitutes zwischen 75.000 und 199.000 Euro Festgehalt im Jahr erhalten; dazu gibt es noch erfolgsabhängige Boni. Bei 600.000 Euro wären dies rund 200.000 Euro pro Kopf des Jenaer Sparkassenvorstands. Bekanntlich beträgt das zu versteuernde Monatsgehalt der Kanzlerin laut Bundesanzeiger etwa 16.085 Euro zuzüglich einer monatlichen, steuerfreien Aufwandsentschädigung von etwas mehr als 1.000 Euro, mithin also mehr als 205.000 Euro pro Jahr.

Er empfinde sein Gehalt als "angemessen", erklärte Erhard Bückemeyer, schließlich habe er mit seinen etwa 500 Mitarbeitern auch eine große Verantwortung zu tragen. Ihn verwundere auch Steinbrücks Argument, als Kanzler müsse man sieben Tage die Woche zwölf bis dreizehn Stunden arbeiten, sagte Bückemeier der Zeitung. Er persönlich sei nicht weit weg von dieser Zahl der Arbeitsstunden. "Schließlich gehören auch Ausstellungseröffnungen und Neujahrsempfänge zur Arbeit", fügte er an.

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