So fanden die Ermittler in dem ausgebrannten Wohnmobil in Stregda bei Eisenach, in welchem am 4. November 2011 die Leichen von Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos (Foto oben) entdekt worden waren, Kleidungsstücke, an denen sich bei der DNA-Analyse ein "Mischspurenprofil" fand, welches Spuren von "mindestens zwei Personen", so der SPIEGEL, stammt.
Dem für das BKA erstellten Gutachten nach gehe eine der beiden Spuren eindeutig auf Beate Zschäpe (Foto oben) zurück, die andere auf eine unbekannte männliche Person, die "P46" genannt worden ist. Ein Abgleich mit der DNA-Analyse-Datei habe die Beamten zu mehreren, für den "NSU" untypischen, Kriminalfällen geführt, darunter ein Autodiebstahl in Berlin.
Jetzt, so der SPIEGEL, nehme das BKA an, dass die DNA-Anhaftung von "P46" möglicherweise bei der Herstellung oder der Verwendung an die Wattestäbchen kam. Eine ähnliche Panne hatte es bereits vor Jahren im Mordfall der Polizistin Michèle Kiesewetter gegeben. Dabei hatte die Polizei am Tatort die DNA einer Unbekannten gefunden und jagte das "Phantom" beinahe zwei Jahre lang, bevor sich herausstellte, dass die Frau, der die DNA gehörte, beim Hersteller der Polizei-Wattestäbchen arbeitete.
Sollte sich die jetzige Vermutung des BKAs erhärten, bedeutet dies zwar keinerlei Entlastung für die im April vor dem Münchner Oberlandesgericht angeklagte Beate Zschäpe, es wäre jedoch eine weitere Blamage für die Ermittlungsbehörden, seit dem letzte Woche herauskam, dass ein wichtiges Beweisstück gegen den "NSU" (= die sog. "Garagenliste" aus der von Beate Zschäpe angemieteten Bombenwerkstatt) lange Zeit unbeachtet geblieben war und nicht ausgewertet wurde.
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