Samstag, 1. Juni 2013

"Dramatische Hochwasserlage (Tag 1)": "Wiesenstraße" und "Brückenstraße" nach Kunitz für den Verkehr gesperrt - "Griesbrücke" und "Burgauer Weg" sind geschlossen - Ernst-Abbe-Sportfeld und Campingplatz stehen unter Wasser


(lsn / polizei / feuerwehr) - Nach dem Regenchaos der letzten Tage im Freistaat folgt nun auch im Bereich der Lichtstadt das Hochwasser. In verschiedenen Bereichen in Saalenähe heißt es seit gestern Abend: "Land unter".

NEWSTICKER VOM SAMSTAG, DEN 01. JUNI 2013

04 Uhr: Kurz vor 3 Uhr lief der Gemdenbach über, Wasser und Schlamm ergossen sich auf den Campingplatz in Jena-Ost und in die benachbarte Gartenanlage. Die alarmierte Feuerwehr entschied gegen 4 Uhr, den gesamten Platz zu evakuieren. "Das Problem ist nicht die Saale, sondern deren Zuflüsse", sagte Stadtpressesprecherin Barbara Glasser. "Wenn sich dort Äste vor die Brücken setzen, laufen die Bäche rasch über."

07 Uhr 30: In Jena ist nun auch die "Brückenstraße" ab der "Wiesenstraße" in Richtung Kunitz wegen Überflutung voll gesperrt. Damit ist auch der Jenaer Nahverkehr mit seiner Buslinie 17 in Richtung Kunitz betroffen. Der Bereich der Sperrung beginnt ab dem Klärwerk und reicht bin bis in den Ortsteil Kunitz. Die Umleitung erfolgt über den Radweg Talstein/Erlkönig.

08 Uhr: Sperrung des "Burgauer Wegs" im Bereich des Wohngebietes Ringwiese.

08 Uhr 45: Die "Griesbrücke" zwischen Jena-Nord und Wenigenjena wind in Kürze gesperrt. Gesperrt sind bereits die Saale-nahen Uferbereiche an der Brücke. Die Polizei bittet die Schaulustigen, welche sich an der "Wiesenstraße" vor der Brücke ablichten lassen um äußerste Vorsicht.

10 Uhr 30: Zwischen Stadtmitte/"Fürstengraben" und der "Lobedaer Straße" gibt es auf der "Stadtrodaer Straße"/B 88 Verkehrsbehinderung durch Hochwasser. In beiden Fahrtrichtungen ist nur ein Fahrstreifen freigegeben.

13 Uhr 40: Die Bundesstraße B88 ist aus Jena kommend in Richtung Naumburg zwischen Dornburg/Saale und Steudnitz gesperrt. Weitere Verkehrsbehinderungen durch Überflutungen sind möglich. Lkw-Fahrer werden gebeten, das Gebiet weiträumig zu umfahren, denn es ist keine Umleitungstrecke vorhanden.

15 Uhr: Das Wasser hat inzwischen weite Teile des Ernst-Abbe-Sportfeldes überflutet. Auch das Stadion selbst, in dem der FC Carl Zeiss Jena seine Heimspiele austrägt, steht seit 14 Uhr 30 unter Wasser.

16 Uhr: Der Grundwasserspiegel steigt weiter. In Wenigenjena und Jena-Nord (= "Wiesenstraße" und "Löbstedter Straße") dringt das Wasser bereits in viele Keller ein. Die Berufsfeuerwehr ist im Dauereinsatz um Keller leer zu pumpen.

17 Uhr 30: Trotz Absperrbändern sind immer noch viele leichtsinnige Menschen auf der Griesbrücke, teilweise sogar ganze Kindergruppen mit ihren Betreuern, die so den Kindertag am Hochwasserbereich verbringen wollen.

18 Uhr: Die Jenaer Feuerwehr sperrt eine Spur der "Wiesenstraße" auf Höhe der Griesbrücke um dort mit Sandsäcken einen kleinen Hochwasserdamm zu errichten.

19 Uhr: Das Hochwasser an der Saale in Jena ist im Verlauf des Samstag weiter angestiegen. In Rothenstein steht der Pegel inzwischen bei über 4 Metern; dies sind 30 Zentimeter höher als bei der höchsten Warnstufe. Die Feuerwehr ist pausenlos im Einsatz.

19 Uhr 30:  In Jena-Nord ist inzwischen die "Wiesenstraße" vor der Großbäckerei am Abzweig "Brückenstraße" gesperrt. Etwas mehr als einen halben Meter hoch steht das Wasser auf den Fußballplätzen des SV Jena-Zwätzen.

20 Uhr: Die "Löbstedter Straße" ist auf Höhe der Kreuzung zur "Schlachthofstraße" voll gesperrt worden. Dort muss die Feuerwehr einen Baum fällen, der auf die Straße zu fallen droht; die Straßensperrung soll etwa eine Stunde lang andauern.

22 Uhr. Auch wenn derzeit kein Regen fällt, steigt der Hochwasserpegel der Saale weiter an. Auch der Grundwasserspiegel hebt sich weiter. Gegen 22 Uhr hat er einen neuen Höchststand der letzten 25 Jahre erreicht. Nach der Wende warer in Jena noch nicht so hoch gewesen. Ein hoher Grundwasserpegel bedeutet für Häuser aus dem 19. und teilweise auch aus dem 20. Jahrhundert: Wasser kann von unten in Keller eindringen und so die Keller vollaufen lassen.

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