Montag, 10. Februar 2014

"Ein Basketball-Match kann manchmal bitter enden!": Science City strauchelt im Göttingen beim Tabellenführer wenige Sekunden vor dem Spielende


(lsn / baskets jena) - Bis in die Schlusssekunden geführt, am Ende dennoch hauchdünn unterlegen. Mit einer knappen 109:114-Niederlage kehrte Science City Jena am Samstag vom Tabellenführer aus Göttingen zurück.

Das Harmsen-Team unterlag bei den Niedersachsen vor der Liga-Saisonrekord-Kulisse von 3.447 Zuschauern nach einer dramatischen Schlussphase, konnte das Parkett der Göttinger Sparkassen-Arena trotz der Niederlage erhobenen Hauptes verlassen. Über 38 Minuten hatte Jena dem Spitzenreiter der ProA einen zum Teil unglaubliches Duell geliefert, bevor die individuelle Qualität der Hausherren kurz vor Ultimo für den Kurswechsel sorgte und Jena auf den letzten Meter die Luft ausging.

„Ich denke, dass die Zuschauer in diesem Offensiv-Spektakel voll auf ihre Kosten gekommen sind. Es war ein würdiges Spitzenspiel, aus dem meine Mannschaft viel lernen und mitnehmen kann. Am Ende hat sich die Erfahrung der Göttinger ausgezahlt, die bewiesen haben, dass sie zu recht an der Tabellenspitze stehen. Wir haben in dieser Saison bereits einige knappe Spiele gewonnen, heute hat es trotz unserer Führung bis in die Schlussphase leider nicht gereicht“, sagte Trainer Björn Harmsen nach der Schlusssirene. Knapp 100 Jenaer waren ihrem Team gefolgt, lieferten dem Anhang der Südniedersachsen ein ebenfalls enges Match auf den Tribünen. Während Science City wie von der Tarantel gestochen in die Begegnung gestartet war, sich im Verlauf des sagenhaften Traumviertels eine 18-Punkte-Führung erspielt konnte, staunten die anwesenden BG-Fans zunächst Bauklötze über die Abschluss- und Abschussqualitäten der Thüringer.

Dorenzo Hudsons Distanzwurf zum 24:8 (5.), ein Dunk von Geburtstagskind Billy Rush zum 26:12 (6.) sowie zwei aufeinanderfolgende Schaffartzik-Dreier zum 42:24-Viertelendstand kühlten die Ränge der Heimfans nachhaltig ab. Wie an der Schnur gezogen rauschten 17 von 22 Jenaer Würfen durch die Reuse der Gastgeber, ließen den Anhang der BG zunächst mit offenem Mund zurück. Nachdem Kristian Kuhn unmittelbar mit Wiederanpfiff des zweiten Abschnitts per Korbleger auf 44:24 (11.) vorgelegt hatte, dabei den höchsten Vorsprung der Saalestädter erzielte, schrumpfte Jenas Vorsprung in der Folge allerdings Punkt um Punkt. Die BG Göttingen erhöhte den Druck und kämpfte sich angetrieben von Marco Grimaldi zurück in die Partie. Mit einem verwandelten Distanzwurf von David Godbold zum 49:42-Anschluss (16.) meldeten sich Hausherren noch vor der Halbzeitpause zurück, verkürzten bis zum Kabinengang auf 58:52. Auch nach Rückkehr auf das Parkett lieferten sich beide Kontrahenten ein auf hohem Niveau stehendes Duell mit offenem Visier. Angetrieben von einer an Lautstärke zunehmenden Kulisse schmolz Jenas Vorsprung wie Schnee in der Sonne.

Nach zwei Freiwürfe von Göttingens Dominik Spohr zum 76:73 (27.) hielt es keinen Zuschauer mehr auf seinem Sitz. Doch Science City konterte durch Schaffartzik, Kuhn und Wolf, stabilisierte sich bis zur finalen Viertelpause wieder bis auf 89:80 (30.). Mit Eröffnung des finalen Spielabschnitts waren es die Niedersachsen die besser aus den Startlöchern kamen. Offensiv durch AJ Majok und Grimaldi glänzend, bemühten sich die Thüringer ihre Führung über die Zeit zu retten. Dies gelang allerdings nur bis zur 34.Minute, als Dennis Tinnon per „Eigenkorb“ auf 93:93 egalisierte. Harper Kamp hatte zwei Freiwürfe verworfen, sein letzter Versuch prallte vom Ring, bevor Jenas Flügelspieler dem Ball beim Rebound-Versuch einen unglücklich Drall gab und das Leder doch noch im Gäste-Korb landete. Trotz des kurzzeitigen Ausgleichs fand das Harmsen-Team zurück in die Spur, ließ BG-Coach nach zwei erfolgreich von Garrett Sim abgeschlossenen Offensiv-Aktionen zum 97:93 die taktische Notbremse ziehen, Auszeit und somit die Möglichkeit zum Durchatmen.

Jenas Vorsprung hielt letztendlich bis zum 104:99 (37.) bevor Alex Ruoff zunächst auf 104:101 verkürzte, Harper Kamp infolge eines unsportlichen Fouls nach einem Korbleger inklusive Bonusfreiwurf wieder auf 104:104 (38.) ausgleichen konnte. Mit noch 104 Sekunden Restspielzeit besorgte Harper Kamp die erste Göttinger Führung des Spiels (104:106), welche 69 Sekunden vor der Sirene von Dorenzo Hudson aus 6,75m gekontert wurde (107:106). Im Anschluss avancierte Göttingens David Godbold mit einem Mitteldistanzwurf sowie einem Dreier zum 107:111 (22 Sekunden vor Ultimo) zum umjubelten Helden der Partie. Den Rückstand gedreht, musste sich Science City spät geschlagen aus einem Duell verabschieden, welches keinen Verlierer verdient hatte. Einmal mehr hatten Jenas Korbjäger ihre Qualitäten und ihr großes Kämpferherz unter Beweis stellen können, blieben im Verlauf dieser „Werbung für den Basketball“ jedoch nur zweiter Sieger.

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