Sonntag, 16. März 2014

"Gestern startete die 14-tägige 'Eichplatz'-Befragung der Jenaer Bürger": Die FDP nimmt es mit Humor und ruft kurzerhand die "Mission Eichplatz" aus!


(lsn / lange) - Ob das wohl wirklich so ist? Auf ihrer Internetseite hat die Jenaer FDP ein Bild gepostet, auf dem man ein fröhliches liberales (weil: gelb-blaues) Gesicht inmitten ängstlich blickender Antlitze sieht. Wer ist mit den rot-schwarzen Gesichtern wohl gemeint?

Was damit gemeint ist, lässt sich unschwer dem Text dazu entnehmen: "Mission Eichplatz" prangt in großen Lettern darüber. Und man kann lesen: "Bürger machen Politik!" sowie: "Entscheiden sie frei...und ohne Angst vor dem Ergebnis!" Eigentlich eine Meinung, die auch Jenas OB Dr. Albrecht Schröter ohne Vorbehalte vertreten müsste, wenn da eben nicht diese rot-schwarzen Gesichter wären. Erfasst haben die Jenaer Liberalen hier wohl die gespannte Frage der Rot / Schwarz / Grünen Koalition im Jenaer Rathaus: "Geht die Bürgerumfrage gut für das vom Stadtrat mit der Mehrheit von SPD / CDU / GRÜNEN bereits beschlossene Eichplatz-Bebaungskonzept von jenawohnen + OFB aus?"



Unterstützt haben sämtliche Befürworter-Seiten das Projekt jedenfalls wochenlang und nach  (besonders finanziellen) Kräften. Während nämlich die Phalanx der Eichplatz-Gegner ihre Postwurfzettel auf eigene Kosten selbst drucken, eigenhändig falten und mir der Hand in tausende Briefkästen einwerfen mussten, leistete sich die Gegenseite aus (gefühlt!) öffentlichen Finanzmitteln ein satirisches, mehrere tausend Euro teures Video, die beinahe ebenso teure Anmietung des größen Schwibbogens der Welt für Promotionszwecke, ein eigenes "Eichplatz"-Fest, das Engagement einer auswärtigen Promotionagentur zur Bespielung der Menschen, teure Hochglanzprospekte und jetzt die auf städtische Kosten an alle wahlpflichtigen Haushalte versandten "JA" / "NEIN" Fragebögen mit einem weiteren Hochglanzprospekt.

Zeit hat man noch bis zum 31. März 2014, denn da endet erst die Frist zur Rücksendung der vorfrankierten Umschläge. "Bürger machen Politik" ist tatsächlich der Eindruck der Stunde, denn wohl noch nie seit Überwindung der DDR-Diktatur konnte man in Jena so frank und so frei über eine wichtige Sache der Stadt Jena abstimmen wie in diesem Fall.

Keine Kommentare: