Freitag, 2. Mai 2014
"Dr. Eno und Mr. Hyde": Heute erscheint das Album "Someday World" von Brian Eno und Karl Hyde
(LN / RAINER SAUER | 2014-05-02) - "Alles neu macht der Mai" heißt es und passend zu dieser Weisheit wurde heute ein weiteres Musikalbum des Britischen Musikers, bildenden Künstlers und Musiktheoretikers Brian Eno veröffentlicht. Es heißt "Someday World" und er hat es zusammen mit Karl Hyde aufgenommen. Lesen Sie hierzu folgende Albumkritik:
Er hat ja schon einige Jahre und Alben und Genres und Produktionen auf dem Buckel: Brian Eno. Angefangen hatte er 1971 als der Paradiesvogel bei Roxy Music mit einem Ego, das der andere Roxy-Brian nicht durchgehen lassen konnte. So stieg Brian E. aus und traf in den darauf folgenden Jahrzehnten auf Künstler wie Robert Fripp, David Bowie, U2, David Byrne, Coldplay, Paul Simon oder Ultravox wie weiland Hans im Glück, nur mit dem Unterschied, dass Eno glücklicher wurde und dazu auch noch Geld und (Platten-)Gold gewann.
Nun hat er mit Karl Hyde ein Album gemacht, "weil ich zuviele Songanfänge hatte und etwas suchte, mit dem ich sie zuende führen konnte". Den Freur ("Doot, Doot")- und Underworld ("Born Slippy")-Sänger und Gitarristen als "etwas" zu bezeichnen scheint für manchen Musikfan überheblich zu sein, aber so ist Brian Eno nunmal - sowohl als anerkannter Musiktheoretiker als auch als Musikproduzent - und wenn er die Arbeit miit Karl Hyde einem erneuten Angebot von Coldplay, deren aktuelles Album zu produzieren, vorzieht, kann Mr. Hide sich kaum beschweren, zumal der Altmeister meinte "His voice remenbers me" ... an wen? Chris Martin wird's wohl wissen. Und David Byrne auch.
Zum Album: "Someday World" ist für Eno-Fans schlichtweg grandios und für alle anderen eine Messlatte für Musik, wie sie 2014 klingen kann. Dabei mussten sich die beiden Protagonisten noch nicht einmal verbiegen oder neue Pfade der Musik erfinden sondern sie fusionierten hier einfach einige ihrer Spezialitäten zusammen. Wie das geht? Eno und Hyde führten dies auf ihrer offiziellen Pressekonferenz zur Albumpräsentation vor und ... sagten erst einmal gar nichts. Dafür nahm sich Hyde seine Gitarre und Eno setzte sich an sein Evolution-Keyboard + Laptop + Effektgeräte und beide jammten los.
Und so ist auch das Album geworden. Ein bunter Genre- und Style-Mix, immer elektronisch, teils minimalistisch, teils experimentell, gelegentlich laut und schrill, immer interessant anzuhören. So abwechslungsreich kann Musik heutzutage sein. und auch, wenn Brian Eno niemals ein besonders guter Sänger werden wird: hier hört man wieder einmal einige seiner eher seltenen Gesangseinlagen, die an "By this River" erinnern oder an andere Perlen aus seinem Gesamtwerk.
Kleiner Tipp am Ende: Dieses Album lieben zu wollen, macht ohne die 2. CD der "Special Edition" keinen SInn, denn "Big Band Song" und "Titan Bekh" gehören zu den Highlights der Produktion von Fred Gibson.
Hinweis: Rainer Sauer schrieb diese Kritik für die "Lichtstadt.News" und für amazon.de
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen