Donnerstag, 18. November 2010
Bürgerversammlung zum "Eichplatz" am nächsten Montag im Rathaus | VideoAktiv zeigt Filmsequenz zur Sprengung des Eichplatzes anno 1969
Die von Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter angekündigte Bürgerversammlung zum Thema "Eichplatzbebauung" beginnt am kommenden Montag, 22. November 2010, 17.30 Uhr in der Rathausdiele. Stadtentwicklungsdezernentin Katrin Schwarz wird dann die Pläne für die Bebauung des Eichplatzes erläutern und Fragen der Bürger beantworten. Als Moderatoren werden Michael Bräuer, Architekt und Stadtplaner aus Rostock, und Dr. Matthias Mann aus Jena erwartet.Die Pläne zur Bebauung liegen seit dem 15.11.2010 aus und können noch bis einschließlich 17.01.2011 bei der Stadtverwaltung Jena von allen Bürgern in Augenschein genommen werden. Die offizielle Web-Seite der Stadt Jena zur Eichplatzbebauung der Stadtverwaltung findet man HIER. Nachrichten rund um das Thema zum Eichplatz finden man bei JENAPOLIS.Vor mehr als vier Dekaden wurden in unserer Stadt "wegen maroder Bausubstanz" (wie es 1969 im Stadtjargon hieß) ganze Teile der Altstadt gesprengt, darunter der damals 150 Jahre alte Eichplatz. Hierzu kann man jetzt auf JENAPOLIS exklusiv eine originale Filmsequenzen ansehen. Die Bereitstellung des Materials ist Erhard Schorcht und Stefan Kroneberger sowie dem VideoAktiv Jena zu verdanken. Der Kamerastandort war das damalige Forschungshochhaus von Carl Zeiss, der Bau B 59 (heute: "Empire-Späth-Buillding"). Direkt vor dem Kamerastandort befindet sich heute die "Neue Mitte Jena" mit dem JenTower; die Kamera führte seinerzeit Peter Gallasch. Damit Sie das Video betrachten können benötigen Sie einen Flashplayer.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
1 Kommentar:
Es folgt ein Kommentar von Holger Hermann
(holger.hermann3@freenet.de)
-----------------------------------------
Es ist fast geschafft. Bis einschließlich Sonntag, den 17.01.2011 liegt der Bebauungsplan zur öffentlichen Einsichtnahme und Stellungnahme noch aus. Dann wir das Ding entweder im wesentlichen so beschlossen wie es vorliegt, geringfügig geändert oder völlig verworfen.
In der Presse ist es still geworden. Auf den Internetseiten der Parteien findet man dazu gar nichts ( CDU, Bürger für Jena ), die Sorge um einzelne Büsche auf Plätzen, die gar nicht vorgesehen sind (Grüne), verbale Antikommunismustiraden (SPD), versprochenes Schweigen bis nach Beendigung der Auslegung (FDP) sowie eine detaillierte Ablehnung durch die Linke, Frau Julia Langhammer auf mein-Eichplatz.de.
Mit dem bestehenden Bebauungsplan wird versucht große Betonklötze mit mittelalterlichen Straßenzügen zu kombinieren. Teilweise soll der Eindruck erweckt werden man könne mit dem Baukörper MK 3 parallel zur Johannisstraße ein historisierendes Altstadtgebilde erzeugen. Dieser Baukörper ragt wie der Bug der Titanic auf den Kirchplatz und droht die Stadtkirche zu rammen. An der engsten Stelle schrammt er in ca. 9 m Entfernung an der Plastik der tanzenden Kindern an der Goethe Apotheke vorbei gleiches gilt für die gegenüberliegende Seite bei „Blume 2000“ Die Leutrastraße zwischen den Baukörpern MK3 und MK2 wird eine genauso enge Schlucht. Sind wir den in Manhattan?
Leider gibt es wohl von diesem Bebauungsplan kein maßstabsgerechtes Modell, welche den Menschen die Augen vor der Wirklichkeit öffnen könnte und im Lageplan sind nur ganz wenige Maßangaben enthalten. Die virtuellen Darstellungen im Internet sind auch insofern irreführend, das optisch vorgetäuscht wird, es seien im Baukörper MK2 schöne Freiflächen vorgesehen. Die Schaffung eines fragwürdigen Innenhofes wie auf der Marktwestseite liegt wohl allein im Ermessen des Investors.
Wohnen ist wegen der Beschattung oder besser Verdunklung offenbar nur auf den Dachgeschossen möglich. Die unterirdische Zufahrt zur Tiefgarage im Baukörper MK2 über die Weigelstraße ist der pure Alptraum. Überhaupt ist das Problem Parken und Zufahrt führ Bewohner und Besucher nicht ausreichen geklärt. Mann sollte sich darüber klar sein, das alles hinter der rotgestrichelten Baulinie in der Fläche zu 100% bebaut werden kann.
Zu glauben, dass sich am Turmsockel in den nächsten 30 Jahren oder später etwas ändern könnte ist völlig falsch. Der Bau muss sich doch erst einmal amortisieren und soll auch noch möglicht Gewinn abwerfen. Warum sollte der private Eigentümer des Turms etwas ändern, wenn den zukünftigen Investoren auf dem zentralen Platz größt mögliche Freiheiten eingeräumt werden?
Warum wird nicht erst mal der Inselplatz bebaut? Da soll dann ja das Land für die Uni neu bauen. Oder doch ein Hotel? Esplanade in der Goethe Galerie wollte ja schon mal teilweise dicht machen. Hier geht der Stadt offenbar die Luft aus.
Warum kann nicht erst mal die Fertigstellung der Sonnengalerie abgewartet werden? Das könnte der Hingucker des neuen Jahrhunderts werden.
Die Bebauung des Eichplatzes sollte für die nächsten 50 bis 100 Jahre richtungsweisend sein. Was hier auf uns zukommt ist eine gehobene Schillerpassage auf dem zentralen Platz und potemkinschen Fassaden gegenüber der Johannisstraße, bestenfalls eine Goethegalerie 2.
Wir dürfen diese Bausünde uns und unseren Kindern nicht antun, nur weil die Stadt auf Teufel komm raus teure Grundstücke verhökern will. Bei der geplanten Bebauung findet der städteplanerische Größenwahn Walter Ulbrichts von einst seine Vollendung. Daran ändert auch ein Eichplätzchen mit Eiche, Deutschlandfahne. Brünnlein und Burschenschaftsdenkmal nichts.
Wer das alles nicht will muss Einspruch erheben und seinen gewählten Vertreter die Meinung sagen.
Kommentar veröffentlichen