(fcc/lsn) - Den 11. August letzten Jahres wollte der FC Carl Zeiss Jena eigentlich für immer vergessen. Als Favorit ins Heimspiel gegen den bisher sieglosen Tabellenletzten aus Saarbrücken gegangen und dann mit 0:7 die höchste Niederlage seit der Vereinsneugründung 1966 kassiert: das sollte in Liga 3 eine Ausnahme bleiben.
Doch gestern Nachmittag, nur etwas mehr als ein Jahr später, erlebten die, in den Münchner Osten nach Unterhaching mitgereisten, FCC Fans eine Art "Déjà-vu". Mit 0:6 gingen die Kicker vom Kernberg bei der Spielvereinigung Unterhaching unter und dies trotz der Tatsache, dass Spielmacher Jan Simak wieder "an Bord" war. Was schockierte war vor allem, dass die Zeiss-Spieler planlos, ziellos und erfolglos agierten und dafür folgerichtig in jeder Halbzeit drei Treffer "eingeschenkt" bekamen, ohne dem Ganzen ein wirkungsvolles Mittel entgegensetzen zu können. Vielen Fans wurde angesichts der Art und Wiese dieser Niederlage Angst und Bange um die sportliche Zukunft des FCC.
Nachdem die Spieler des FCC sich wenigsten gut zwanzig Minuten gegen die Angriffswelle der Unterhachinger wehren konnten, kam der Münchner Torexpress in der 24. Spielminute ins Rollen. Tunjic traf zum 1:0 und nur sechs Minuten später brach ein Doppelschlag von Avdic (29.) und Ziegler (30.) der Mannschaft von Heiko Weber das Genick. 3:0 stand es dann auch zur Halbzeit.
In Hälfte Zwei dauerte es dann ebenfalls exakt 24 Minuten, ehe der Torreigen für die Spielvereinigung Unterhaching weiter ging; Avdic erzielte das 4:0 in der 69. Minute. Zuvor hatte der FCC noch ein, zwei gute Chance, die hochkarätigste durch Jovanovic, der in der 65. Minuten allerdings knapp vor dem Unterhachinger Tor scheiterte.
Nun reagierte Weber und brachte Hähnge für den erst zur Halbzeit eingewechselten Landeka, der sich verletzt hatte. Auch Siefkes war in der 46. in die Mannschaft gekommen, der den völlig erfolglosen Fries im Sturm ersetzte. Doch es wurde nicht besser für den FCC. Die Münchner lauerten nun nur noch auf Angriffe der Jenaer, denen sie mit Kontern begegneten. So kam es kurz vor Spielende nochmals zu einem Doppelschlag von Niederlechner (87.) und Kanca (88.), womit das 0:6 aus Jenaer Sicht zu Stande kam.
Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Töpel verließ das Stadion kommentarlos und auch Heiko Weber fand in der Pressekonferenz keine wirkliche Erklärung für die Talfahrt des FC Carl Zeiss, der nun, nach dem 7. Spieltag, auf einem Abstiegsplatz steht, dazu noch mit 16 Gegentreffern die schlechteste Torbilanz aller Mannschaften hat. Originalton Heiko Weber aus der Pressekonferenz: "Wie das Ergebnis zustande kommt ist mir unerklärlich. Meine Mannschaft hat eine desolate Leistung und keinen Charakter gezeigt. Wir haben uns regelrecht abschlachten lassen."
Aus Vereinkreisen zu erfahren war, dass es am Mittwoch an den Kernbergen eine Krisensitzung geben wird, bei der es aber keinesfalls um die Personalie Heikeo Weber gehen soll, sondern eher um das Auftreten der Mannschaft als solche in den letzten Spielen. Am Donnerstag ist dann ein Testspiel gegen die II. Mannschaft von Wolfsburg angesetzt. Die Trainerstimmen findet man HIER.
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