(lsn) - Der vor kurzem in der Nordrhein-Westfälischen Landeshauptstadt verhaftete 31-jährige Casten Sch. hat nach Angaben seines Verteidigers gestanden, dass er es war, der den untergetauchten Mitgliedern des "Nationalsozialistischen Untergrunds" eine Ceska 83 Handfeuerwaffe samt Schalldämpfer geliefert habe. Erhalten habe er sie, so wird es das Magazin Focus in seiner neuen Ausgabe berichten, aus einem Laden in Jena.
Hierbei habe es sich, so der Anwalt gestern, (Zitat) "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" um die Waffe gehandelt, welche bei neun Morden an Geschäftsleuten ausländischer Herkunft verwendet wurde (siehe Foto oben). Der Presseerklärung zufolge war Carsten Sch. von Herbst 1998 bis Sommer 2000 Kontaktperson zwischen Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe sowie dem ehemaligen NPD-Funktionär Ralf Wohlleben, der seit Ende November 2011 ebenfalls als mutmaßlicher Helfer der Gruppe in Untersuchungshaft sitzt.
Wie Generalbundesanwalt Harald Range hierzu erklärte, habe der 31-Jährige in den Vernehmungen umfangreiche Angaben gemacht. "Er hat sich zu seinem eigenen Tatbeitrag geäußert. Und er hat - nach unseren Erkenntnissen auch glaubhaft - gesagt, dass er sich schon vor Jahren aus der rechtsextremistischen Szene gelöst hat", sagte Range. Nach eigenen Angaben habe Sch. zwischen Herbst 1999 und Sommer 2000 den Untergetauchten die Waffe geliefert. Der Festgenommene sei deshalb dringend verdächtig, so der Generalbundesanwalt in Karlsruhe, Beihilfe zu sechs vollendeten Morden und einem versuchten Mord des "NSU" geleistet zu haben.
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