Donnerstag, 16. Januar 2014

"Unglaublicher Vorgang!": Rücktrittserklärung des Mörsdorfer Bürgermeisters entpuppt sich als Fälschung


(lsn / otz)  - Für große Aufregung in der Region sorgte gestern eine "Öffentliche Rücktrittserklärung als Bürgermeister von Mörsdorf", die angeblich der Mörsdorfer BM Hans-Jürgen Lehmann selbst in Umlauf gebracht haben sollte.

Bürgermeister Lehmann dementierte gegenüber der Lokalzeitung OTZ umgehend seinen angeblichen Rücktritt und kündigte an, Strafanzeige gegen Unbekannt bei der Geraer Staatsanwaltschaft einzureichen. "Es gibt kein Rücktrittsschreiben von mir", sagte er zur OTZ. Auch dem Vorwurf der Urkundenfälschung müssen sich der oder die Täter ausgesetzt sehen, denn die Schreiben waren allesamt mit offiziellem Briefkopf der Gemeindeverwaltung Mörsdorf sowie der Unterschrift von Hans-Jürgen Lehmann versehen worden und z.B. dem Landratsamt in Eisenberg, dem Verwaltungsgericht Gera und dem Amtsgericht Stadtroda zugestellt worden.

Wie die Lokalzeitung berichtete, hieß es in der gefälschten Erklärung u.a., Lehmann habe durch (Zitat) "Verbote sowie durch mich erlassenen Bescheide sehr viel Unrecht und wirtschaftlichen Schaden verursacht". Bevor es hier zu Anzeigen kommen würde, gehe er, Lehmann, zur Selbstanzeige über und bitte sämtliche Vorgänge zu prüfen, heißt es in der unwahrfen Erklärung. Salle-Holzland-Landrat Andreas Heller berichete der OTZ, ein solch unglaublicher Fall sei ihm in seiner siebenjährigen Amtszeit noch nicht untergekommen. Die Kommunalaufsicht und Justiziare würden sich über die weitere Vorgehensweise abstimmen. 

Unklar sind auf jeden Fall die Motive des Täters oder der Täter, das gefälschte Schreiben in Umlauf zu bringen; allerdings ist im Mai Kommunalwahl und möglicherweise versuchte man so, Einfluss auf die Bürger zu nehmen. Bürgermeister Lehmann, seit knapp 24 Jahren im Amt, wollte sich dem Bericht der Lokalzeitung nach nicht zum weiteren Inhalt der falschen "Rücktrittserklärung" äußern.

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