Dienstag, 31. Januar 2012

"Nationalsozialistischer Untergrund": Wird Holger G. Kronzeuge der Bundesanwaltschaft? - Festgenommener Unterstützer soll umfassend kooperieren wollen

(lsn) - Die Generalbundesanwaltschaft erhält offensichtlioch seit letzter Woche von dem in Haft sitzenden mutmaßlichen Unterstützer Holger G. immer mehr Details über die Arbeit des "Nationalsozialistischen Untergrund / NSU" berichtet. Aus Quellen des BKA wurde Lichtstadt.Netz bekannt, dass G. den Generalbundesanwalt Mitte Januar 2012 gebeten haben soll, in die sog. "Kronzeugenregelung" aufgenommen zu werden.

Am 17. Januar 2012 habe G. demnach in der in der Justizvollzugsanstalt Köln umfassend ausgesagt, nachdem er bereits am 12. Januar 2012 erste wichtige Hinweise gegeben habe. Beinahe jeden Tag werden inzwischen neue Details über den "NSU" bekannt, so dass es möglich erscheint, dass Holger G. eine entsprechende Zusage des Generalbundesanwalts erhalten hat.

Wie Welt.Online heute vermeldet, hat G. inzwischen weitere Details über die Terrorzelle preisgegeben und damit Beate Zschäpe weiter belastet. Gegen Zschäpe habe sich auch hierdurch, wie Welt.Online berichtet, die Beweislage stark verdichtet. Inzwischen ist wohl eindeutig nachweisbar, dass sie Mittäterin und keine Mitläuferin gewesen sei.

Beate Zschäpe, einziges noch lebendes Mitglied der Zwickauer Terrorzelle, schweigt weiterhin, nachdem ihr die Kronzeugenregelung offensichtlich verweigert worden war. Dabei kennt wohl nur die heute 37-Jährige, die in Köln in Untersuchungshaft sitzt, die relevanten Informationen aus dem Innenleben der "NSU". Der neue Generalbundesanwalt Range, hat sich allerdings mehrfach offen gegen eine Kooperation mit Zschäpe ausgesprochen und sich nun möglicherweise für einen Deal mit Holger G. entscheiden, denn dieser sagt, wie Quellen aus dem BKA vermelden, inzwischen fast täglich vor den Ermittlungsbeamten aus.

Offiziell halten sich die Ermittler bedeckt, wenn sie zu Details ihrer Arbeit befragt werden. Nach welchem Muster haben die Rechtsterroristen die Städte ausgesucht, in denen sie neun türkisch- und griechischstämmige Kleingewerbetreibende sowie eine baden-württembergische Polizistin heimtückisch ermordet haben sollen? Hierzu erhalten Journalisten unverbindliche Antworten: "Es gibt keine belastbaren Thesen." heißt es, und: "An Spekulationen beteiligen wir uns nicht."

Dafür werden verscheidenen Medien immer wieder mit Teilen der Ermittllungsergebnisse "gefüttert". Welt.Online berichtet heute darüber, dass Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe wohl heftig über eine Flucht nach Südafrika diskutiert hätten. Die sei erst verworfen worden, weil Beate Zschäpe sich geweigert habe, Deutschland zu verlassen, so die Einschätzung der Ermittler. Der Zeitung liegt auch ein 24 Seiten starkes Dokument über die Jahre 1998 bis Ende 2001 vor, in dem es u. a. heißt (Zitat): „Während Böhnhardt und Mundlos mit dem Ziel einverstanden waren und dies auch als Daueraufenthaltsort anstrebten, beabsichtigte Zschäpe (...) sich nach der Abreise der beiden den Behörden zu stellen."

Die Ermittler gehen, offensichtlich nach den Aussagen von Holger G., inzwischen davon aus, dass die Rechtsextremisten von 1998 bis 2011 ununterbrochen über Wohnungen in Sachsen verfügten und wissen jetzt auch, wer ihnen jeweils welche Wohnung anmietete. Deshalb ist wohl auch die Ermittlungsarbeit in der vergangenen Woche auf weitere Verdächtige ausgedehnt worden.

Allerdings sind Böhnhardt, Mundlos (siehe auf dem vom BKA veröffentlichten Foto obern) und Zschäpe als Trio auch immer wieder wochenlang unterwegs gewesen, wobei sie rund 60 Fahrzeuge angemietet hatten, darunter auffällig viele Wohnmobile. Die Wohnmobile, auch das soll G. berichtet haben, seien teilweise mehrere Wochen benutzt worden. Teilweise habe das "NSU"-Trio mit einem einzigen Wohnmobil mehr als 2 000 Kilometer zurückgelegt. Auch in dem zuletzt angemieteten Wohnmobil, in dem sich Böhnhardt und Mundlos nach dem Banküberfall in Eisenach am 4. November vergangenen Jahres töteten, sei alles gefunden, was für ausgedehnte Reisen notwendig sei: Sportsachen, Unterwäsche und ein umfangreiches Sortiment an Kleidung.

Der Bundesanwaltschaft hat Beate Zschäpe zum "NSU" jegliche Aussge verweigert, hat allerdings bei ihrer ersten und bislang einzigen Aussage betont, von den Morden ihrer Freunde nichts gewusst zu haben. Böhnhardt und Mundlos seine (Zitat) "meine Familie" gewesen, doch dass die beiden Mörder und Bankräuber gewesen seien, sei ihr nicht bekannt gewesen. Deshalb hatten Zschäpes Anwälte Heer und Stahl bereits Ende vergangenen Jahres Haftbeschwerde eingelegt und dargelegt: "Erkennbar unzutreffend ist die Ermittlungshypothese, unsere Mandantin habe sich an einer terroristischen Vereinigung beteiligt". - Dies kann ein möglicher Grund dafür gewesen sein, nun mit Holger G. zu kooperieren.

Bereits mit seinen ersten brisanten Aussagen belastete G. den ebenfalls in Untersuchungshaft sitzenden, langjährigen NPD-Funktionär, Ralf Wohlleben schwer. Holger G. sagte, Wohlleben hatte ihn als Kurier benutzt, um dem Terrortrio Waffen zu überbringen. Eine Waffe sei in Gegenwart von Beate Zschäpe übergeben worden und diese habe G. dafür 3.000 Euro gegeben.

Holger G. war insoweit ein "alter Vertrauter" des Trios, als dass er vor deren Untertauchen mit Wohlleben, Zschäpe, Böhnhardt und Mundlos die elitäre "Kameradschaft Jena" bildete, der nur noch ein weiteres Mitglied angehörte: Andre K., der aber zwischenzeitlich in Ungnade gefallen war, weil er Geld, das für das Trio gesammelt worden war, offensichtlich veruntreut hatte.

Es könnte also tatsächlich sein, dass sich die Beweislage zu Beate Zschäpe inzwischen - auch durch die Aussagen von Holger G. - stark verdichtet hat. Es spreche, so zitiert Welt.Online aus den Ermittlungsakten, nun alles dafür (Zitat) "dass die Beschuldigte fest in den NSU eingebunden war". Zschäpe habe "innerhalb des Trios eine bedeutende Rolle gespielt".

Auch sind offensichtlich, so berichten weitere Quellen aus dem BKA, auf zwei Bekenner-DVDs, die nach dem Tod von Böhnhardt und Mundlos in Leipzig und Eisenach in die Post gegeben und verschickt worden waren (und auf denen sich der "NSU" mit seinen Taten brüstete), DNA-Spuren von Zschäpe nachgewiesen worden.

Montag, 30. Januar 2012

Trotz massiver Bankenkrise in Europa: Bestes Jahr in der Geschichte der Sparkasse Jena-Saale-Holzland mit 90 Millionen Euro frischem Geld!

(lsn / sjshj) - Kam zu glauben, aber wahr: Das Geschäftsjahr 2011 war mit einer Bilanzsumme von 1,674 Millarden Euro (und hieraus resultierend einem Wachstum um 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr) das bisher erfolgreichste in der 184-jährigen Geschichte der Sparkasse Jena-Saale-Holzland.

Zu diesem Erfolg trug nach Angaben der Sparkasse vor allem der Anstieg der Kundeneinlagen um 90 Millionen Euro (= das ist ein Plus von mehr als 6 Prozent) innerhalb von nur zwölf Monaten bei. Wenn man dies auf die rund 100 000 Privat- und Geschäftskunden in Stadtgebiet sowie der Landkreis umrechnen wollte, so entspäche dies einrm Zuwachs von 900 Euro pro Kunde.

Der ausgewiesene Jahresüberschuss beträgt nach Angaben des Sparkassen Vorstandes (siehe Foto oben) 1,7 Millionen Euro und damit 200.000 Euro mehr als noch im Jahre 2010 was (Zitat) "angesichts des extrem niedrigen Zinsniveaus ein gutes Ergebnis ist", wie der langjährige Vorstandschef Martin Fischer der Presse sagte.

Allerdings hat die Sparkasse dabei bereits ihr Eigenkapital um fünf Millionen Euro aufgestockt und sogar mehr als eine halbe Million Euro in die gemeinnützige Sparkassenstiftung Jena-Saale-Holzland eingezahlt, so dass der eigentliche Jahresgewinn de facto bei über sieben Millionen Euro liegt.

Die erfolgreiche Geschäftstätigkeit im letzten Jahr kam und kommt auch Stadt und Landkreis zugute. Abgesehen von den gezahlten Gewerbesteuern, über die sich vor allem der Jenaer Finanzdezernent fruen dürfte, betrug das Volumen für Spenden und Sponsoring von Sport bis Kultur bei mehr als 350 000 Euro; weitere 100 000 Euro flossen aus den Erlösen der lokalen Sparkassenstiftung in den lokalen Sport sowie die Kultur.

"Wir halten auch nach wie vor am flächendeckenden Netz unserer Filialen fest und haben unsere Mitarbeiterzahl auf jetzt umgerechnet 410 Vollzeitkräfte erhöht, ausschließlich mit Beschäftigten, die wir selbst ausgebildet haben", sagte Fischer der OTZ, wobei anzumerhen ist, dass die Sparkasse derzeit 41 Lehrlinge ausbildet.

Der Ausblick auf das Jahr 2012 fällt beim Sparkassenvorstand durchweg positiv aus. "Unsere Gewerbekunden sehen keinen Anlass für Pessimismus", sagte Fischer ebenfalls ind er OTZ, "2012 müsste ordentlich werden, wenngleich ein solcher Rekord beim Zuwachs wie 2011 für uns als Sparkasse kaum wiederholbar ist", so der Vorstandschef zur Ostthüringer Zeitung.

Sonntag, 29. Januar 2012

Die Frauenfußball-Pfingstüberraschung nimmt ein jähes Ende: Martina Voss-Tecklenburg verlässt den FF USV Jena noch in dieser Woche Richtung Schweiz!

(lsn / uvj) - Der FF USV Jena e.V. ist seine Pfingstüberraschung des letzten Jahres los: Erfolgstrainerin Martina Voss-Tecklenburg wird den Verein verlassen, da sie zum 1. Februar 2012 ein lukratives Angebot aus der Schweiz angenommen hat. Das berichtet die Fußballzeitschrift "kicker".

Unvorbereitet traf die Entscheidung der 44-jährigen den Vereinsvorstand des Frauen-Fußball-Bundesligisten. Gegen 9 Uhr heute Morgen informierte Voss-Tecklenburg den Vorstand und der wusste nicht so recht, wie ihm geschah. "Aus der Kalten. Unvorbereitet" sei es gekommen, sagte Vorstandsmitglied Dr. Michael Zahn. Noch vor wenigen Wochen habe man mit Voss-Tecklenburg (Foto rechts) zusammengesessen und Pläne geschmiedet. "Wir hatten ein gutes Gefühl, dass unsere Trainerin noch ein Jahr dranhängt", sagte Zahn der Presse. Beide Seiten hätten schließlich von ihrem Engagement in Jena profitiert. "Wir haben sie wieder als Trainerin ins Blickfeld geholt, sie hat uns Glanz und Glamour gegeben", sagt Zahn.

Das ist nun mit fast sofortiger Wirkung vorbei, denn die 44-Jährige übernimmt am 1. Februar den Posten der Nationaltrainerin der Schweiz. Wer die Mannschaft am 28. Februar 2012 gegen den Tabellenvierten aus Wolfsburg in den Rückrundenstart führen wird, das steht derzeit noch in den Sternen.

Samstag, 28. Januar 2012

Erneuter Felssturz wie 2011 in der "Kahlaischen Straße" und "Wöllnitzer Straße": Wanderweg zum Fuchsturm blockiert - Keine Verletzten!

(otz) - Wer sich am Wochenende mit der Familie auf den Weg macht, um mal wieder zum Fuchsturm zu wandern, sollte aufpassen: Der untere Wanderweg zwischen Wilhelmshöhe und Fuchsturm, auch als geologischer Lehrpfad bekannt, wo sich der geologische Aufschluss bei "Ulmers Ruh" befindet, ist mit dicken Holzbalken und Warnschild versperrt.

Eine Sperrung, die sehr ernst zu nehmen ist, wie Jenas Stadtförster Olaf Schubert gestern auf OTZ-Nachfrage sagte. Denn direkt neben dem bekannten geologischen Aufschluss "Ulmers Ruh" sind am vorigen Wochenende mehrere Tonnen Felsgestein abgebrochen und liegen aufgetürmt auf dem Wanderweg. Auch das Geländer wurde umgedrückt, so dass diese Stelle völlig unpassierbar geworden ist. Glück im Unglück: Es passiert ...lesen Sie HIER weiter!

Freitag, 27. Januar 2012

Heute ist "Gedenktag an die Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft " - Kranzniederlegung um 12 Uhr 30 am "Heinrichsberg" / "Philosophenweg"

(rana) - Die besondere Aktualität des heutigen bundesweiten Gedenktages für die Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft hat mit den erst vor wenigen Wochen aufgedeckten Untaten der aus Jena stammenden Neonazis der Terrorzelle "nationalsozialistischer Untergrund / NSU" zu tun. Diese konnte (teilweise unter den Augen des Verfassungsschutzes, der das Trio Böhnhadt, Mundlos und Zschäpe bia zuletzt nicht stoppen konnte) zwischen 1999 und 2011 mordend und plündernd durch die Bundesrepublik ziehen. Mindestens zehn Menschen sollen die Drei ermordet, Dutzende verletzt und reihenweise Banken und Sparkassen überfallen haben.

In der Lichtstadt erinnern zahlreiche "Stolpersteine" an die Jenaer Opfer der Gewaltherrschaft im 3. Reich. So in der Grietgasse, wo zwei der Steine Hermann und Klara Friedmann gewidmet sind (siehe Fotos links und oben). Die OTZ schrieb seinerzeit hierzu: "Hermann Friedmann hatte in der Grietgasse eine Fellhandlung und auch eine Wohnung. Während der Pogromnacht 1938 wurde er in das Konzentrationslager Buchenwald gebracht. An den Folgen dieser Haft starb er zwei Jahre später. Seine Frau Klara kommt 1942 in das Sammellager in der Löbstedter Straße 56 und dann nach Theresienstadt, wo sie 1944 stirbt. (...) OB Dr. Albrecht Schröter, der auch langjähriger Vorsitzender des Arbeitskreises Judentum ist, [hat] extra seine Teilnahme am Deutschen Städtetag verschoben, um die Steinsetzung [...] selbst zu eröffnen."

Anlässlich des Gedenktages findet heute um 12 Uhr 30 an der Gedenktafel am "Heinrichsberg" (Einmündung "Philosophenweg" in die "Straße des 17. Juni") eine Kranzniederlegung statt. Außerdem veranstalten die Ernst-Abbe-Bücherei und der Lese-Zeichen e.V. um 19 Uhr 30 im Foyer der Ernst-Abbe-Bücherei, eine Lesung zum Holocausttag mit Nancy Hünger und Martin Stiebert.

Donnerstag, 26. Januar 2012

Immer noch kein "Wasser" in Sicht: Badebereich des Jenaer "Galaxsea" bleibt noch mindestens bis Herbst 2012 geschlossen!

(radioJena / lsn) - Der Badebereich des Freizeitbades "GalaxSea" wird wohl noch viel länger geschlossen bleiben müssen, als bisher angenommen, denn die Reparatur des statisch unsicheren Bäderdachs kommt nur schleppend in Gang.
Der Grund: die Dachkonstruktion über dem Badbereich weist ganz erhebliche Mängel auf, wie Wolfgang Weiß, Geschäftsführer der Jenaer Bäder- und Freizeitgesellschaft, bereits im Dezember der Presse erklärte. Nun ergänzte Weiß die Informationen: "In den vergangenen Monaten haben sich bei uns die Gutachter und Bauspezialisten die Klinke in die Hand gegeben. Jetzt haben wir einen Kenntnisstand erreicht, der uns - in Abstimmung von Stadt Jena, Stadtwerken Jena und Bädergesellschaft - entscheiden lässt: Sicherheit geht vor, der Badbereich bleibt geschlossen. Wir müssen die Dachkonstruktion über dem Schwimmer- und Lehrschwimmbecken komplett sanieren." 

Der von der Jenaer Bäder und Freizeit Gesellschaft beauftragte Gutachter hatte Ende Dezember vergangenen Jahres ein zusätzliches Fachgutachten zur Ausführung der Schweißnähte in der Dachkonstruktion gefordert. Die Bädergesellschaft beauftragte deshalb das Günter-Köhler-Institut für Fügetechnik und Werkstoffprüfung aus Jena mit repräsentativen Röntgenprüfungen von Schweißnähten in der betreffenden Dachkonstruktion. Dabei stellte sich heraus, dass 80 Prozent der geprüften Schweißnähte mangelhaft sind und damit "durchfallen". Der Gutachter vom Günter-Köhler-Institut geht davon aus, dass diese gravierenden Mängel auch für die anderen Schweißverbindungen zu unterstellen sind.
Nach sorgfältiger Abwägung und Erörterung mit Gutachter, Prüfstatiker und dem Bauordnungsamt der Stadt Jena kommt deshalb nur der Abriß (feiner ausgedrückt: " Rückbau") und anschließende Neuaufbau der gesamten Dachkonstruktion(siehe Foto links und als Konstruktionsdetail rechts unten) über dem Schwimmer- und Lehrschwimmbecken in Betracht. Aus gegenwärtiger Sicht können für die Dachsanierung Kosten von ca. 600 000 Euro entstehen. Die Bädergesellschaft wird gegen die ausführende Baufirma und die beauftragten Ingenieurbüros Klage auf Schadenersatz und Feststellung der Baumängel erheben. Der Schadensersatz umfasst auch die entgangenen Einnahmen aus der Schließung des Badbereichs von netto rund 2.500 Euro pro Tag; insgesamt dürfte der Schaden für die Stadt Jena und ihre Bädergesellschaft somit bei etwa 1,5 Millionen Euro liegen.
Die Bädergesellschaft hat bereits die öffentliche Ausschreibung der Bauarbeiten beauftragt, wie Wolfgang Weiß nun der Presse mitteilte. Man gehe davon aus, dass diese Ende Februar erfolgen kann. Nach der notwendigen Frist für die Angebotsabgaben und deren Auswertung könnte im Mai mit den Arbeiten am GalaxSea-Dach begonnen werden. "Wenn alles planmäßig verläuft, hoffen wir, dass wir nach der Sommer-Saison 2012 unseren Badbereich im Galaxsea wieder eröffnen können", so Wolfgang Weiß. Wie bisher auch bleiben die Saunalandschaft und der Wellnessbereich für die Gäste des Jenaer Freizeitbades geöffnet.

Mittwoch, 25. Januar 2012

Hatte der "NSU" weitere Unterstützer? (Teil 1): Bundesanwaltschaft und Polizei durchsuchten heute die Wohnungen von vier mutmaßlichen rechten Terror-Helfern

(lsn) - Die Bundesanwaltschaft durchsucht seit heute Morgen auf Grundlage von Beschlüssen des Ermittlungsrichters des Bundesgerichtshofs gemeinsam mit dem Bundeskriminalamt in Sachsen die Wohnungen von vier mutmaßlichen Unterstützern der terroristischen Vereinigung "Nationalsozialistischer Untergrund / NSU". Zudem werden zwei Geschäftslokale eines der Beschuldigten in Sachsen sowie drei weitere Wohnungen in Thüringen und Baden-Württemberg durchsucht.

Nach den bisherigen Ermittlungen setzte sich der Kern des "NSU" aus den am 4. November 2011 verstorbenen Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos (siehe Foto oben) sowie der Beschuldigten Beate Zschäpe zusammen. Die Gruppierung soll für die Mordserie an neun Mitbürgern türkischer und griechischer Herkunft der Jahre 2000 bis 2006, den Mordanschlag auf zwei Polizisten in Heilbronn vom 25. April 2007 sowie die Sprengsatzanschläge vom 19. Januar 2001 und vom 9. Juni 2004 in Köln verantwortlich sein. Zudem sollen ihre Mitglieder Geldinstitute überfallen haben, um ihren Finanzbedarf zu decken.

Die von der heutigen Durchsuchung betroffenen Beschuldigten sind verdächtig, die terroristische Vereinigung unterstützt zu haben. Zwei der Beschuldigten sollen öhnhardt, Mundlos und Zschäpe bereits 1998 Sprengstoff und eine Schusswaffe zur Verfügung gestellt haben. Es bestehe, so die Bundesanwaltschaft, der Anfangsverdacht, dass sie dem "NSU" auch in der Folgezeit logistische Unterstützung zukommen ließen.

Die beiden weiteren Beschuldigten (das Magazin "Spiegel-Online" gibt ihre Namen mit Frank L. und Andreas S. an) sollen Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe in den Jahren 2002 und 2003 in Kenntnis der terroristischen Ziele der Gruppierung mehrere Schusswaffen verschafft haben. Beide stammen, so das Magazin, aus dem Jenaer Umfeld des ebenfalls inzwischen verhafteten Ralf Wohlleben und sollen dem Trio 2002 oder 2003 eine Pumpgun beschafft haben.

An den Durchsuchungen, die sich auch auf den Raum Jena erstreckten, sind neben Vertretern der Bundesanwaltschaft mehr als 100 Polizeibeamte aus den Reihen des Bundeskriminalamts sowie aus Sachsen, Thüringen und Baden-Württemberg beteiligt. Ziel der Maßnahmen ist es, weitere Erkenntnisse über das Unterstützerumfeld der terroristischen Vereinigung und die Herkunft der Waffen des "NSU" zu gewinnen, teilte die Generalbundesanwaltschaft heute mit.

Ziel der Razzia sei es, weitere Erkenntnisse über das NSU-Unterstützerumfeld zu gewinnen und Beweismittel dafür zu finden, dass die Beschuldigten dem NSU Waffen verschafft oder die Gruppierung logistisch unterstützt hätten, so die Generalbundesanwaltschaft. Der spezielle Blick liege derzeit darauf, weitere Erkenntnisse zu bekommen, wie sich die mutmaßlichen Terroristen Waffen beschaffen konnten. Insgesamt werde inzwischen im "NSU"-Verfahren gegen zwölf Beschuldigte ermittelt.

Dienstag, 24. Januar 2012

Theaterhaus im "Kraftwerk"-Sound: Rainer Sauer ist heute Abend mit seiner "A-U-T-O-B-A-H-N"-Elektromusik zu Gast bei "Zorniger Engel kocht"

(lsn) - Nachdem er als Radiomoderator bekannt und 2001 mit dem Thüringer Hörfuinkpreis für die beste Radiosendung ausgezeichnet wurde, 2005 und 2006 auf der Bühne zusammen mit Künstlern wie Heinz Rudolf Kunze auftrat, im letzten Jahr bei "Switched-On Kabarett" seine literarische Ader unter Beweis stellte (und sozusagen ganz nebenbei Kurt Tucholskys Doktorarbeit im Archiv der Jenaer Friedrich-Schiller-Universität wiederentdeckte), widmet sich Rainer Sauer in diesem Jahr seiner früheren Profession, der Synthesizermusik, die er vor zwei Jahrzehnten, nach seinem Umzug in die Saalestadt, aufgab.

Die Auszeit hat ihm nicht geschadet, wie sich nun bei einem Testauftritt in der Nähe von Erlangen zeigte - im Gegenteil: Sauer kombiniert inzwischen geschickt seine Electronic-Rock-Musik der Achtziger und Neunziger Jahre mit dem musikalischen Zeitgeist von Heute.

Was kaum jemand weiß: zwischen 1981 und 1989 veröffentlichte Rainer Sauer mit seiner damaligen Band Velvet Universe verschiedene, international erfolgreiche Alben und pflegte Kontakte zu Bands wie Tangerine Dream, Ash Ra oder Camouflage und Musikern wie Mike Oldfield, Jean Michel Jarre oder Klaus Schulze. Das alles hat seine Musik beeinflusst, wie er nun im Interview verriet und eine Band hat es ihm dabei bis heute angetan.


Lichtstadt.Netz: Heute Abend stellen Sie im Theaterhaus Jena ihr neues Programm zum ersten Mal vor. Was kann man da erwarten?

Sauer: Es ist nicht das neue Programm an sich. Es ist wie ein Hineinschnuppern, ein Vorgeschmack sozusagen. Man kann sich auf sechs kürze Ausschnitte aus meinem "4-Klang A-U-T-O-B-A-H-N"-Projekt freuen, die ich live spielen werde um so die Bandbreite der Musik zu zeigen. Das alles in lockerer Atmosphäre, der "zornige Engel" kocht und alle Gäste sind dazu eingeladen die Musik zu genießen und die Leckereien, die es wieder zu essen gibt.

L: In einem Interview vor kurzem sagten Sie, ihre Musik sein gereift, gegenüber dem, was sie noch vor zwanzig Jahren live gespielt haben. Wie darf man das verstehen?

S: Gereift heißt, sie ist besser geworden, vielseitiger. Ich war noch nie der Künstler, der nur eine Sache, eine Stilrichtung konsequent durchgezogen hat. Auch das hat ja durchaus seine Berechtigung, wenn man seinem Stil treu bleibt über Jahre hinweg, aber die Weiterentwicklung von Ideen und Konzepten ist im Grunde das, was den Reiz von künstlerischer Arbeit ausmacht. Nun habe ich das große Glück, die Entwicklung der Elektromusik seit Mitte der 1970er-Jahre miterlebt zu haben, in bestimmten Segmenten sogar aktiv mitgestalten konnte. Also war es für mich eine logische Konsequenz, die Verbindung zwischen diesen Einzelteilen herzustellen, die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede einmal live auf die Bühne zu bringen. Eine Autobahn voller Elektronik-Klänge sozusagen, auf der man sich fortbewegt. Das war die Idee hinter dem Konzept..

L: Es war die Gruppe Kraftwerk, die vor etwa vierzig Jahren ein Synthesizermusikalbum mit dem Titel "Autobahn" veröffentlicht hat. Wieviel von Kraftwerk ist in ihrem aktuellen Liveprogramm?

S: Das Programm hat ja den Untertitel "4-Klang" und besteht auch aus vier unterschiedlichen musikalischen Teilen. In zweien davon kommt Musik vor, die in die Kraftwerk-Richtung geht.

L: Wie muss man sich das vorstellen? Sicher ist das ja auch technisch aufwendig, "so wie Kraftwerk" zu klingen.

S: Das stimmt. Aber ich hatte ja schon viele Jahre Kontakte zu Musikern aus dem Düsseldorfer Umfeld der Band. Die originalen Kraftwerk-Musiker selbst sind bekanntlich recht verschlossen und schotten sich vor Kontakten zur Öffentlichkeit weitgehend ab. Aber es gibt ja auch Ex-Musiker von Kraftwerk, wie etwa Michael Rother oder Karl Bartos und Wolfgang Flür, oder Tontechniker der Band, die einem auch schon mal den einen oder anderen Tipp geben können und so konnte ich mir die Klangkomponenten wie ein Puzzle zusammensetzen. Ich besitze sogar Mischpulte und Musikinstrumente, die einst von Kraftwerk benutzt wurden, Sequenzer und Soundexpander, und so ist es für mich kein Problem, den Klang nachzuvollziehen. Bei der Musik ist das natürlich etwas ganz anderes, den Musik ist eine Fülle von Ideen und die hat jeder Mensch auf eine andere Weise-

L: Sie nutzen auch Musiksoftware, die von Kraftwerk mitentwickelt wurde.

S: Das stimmt. Die "Kling Klang Machine" zum Beispiel wurde von Kraftwerk Chef Ralf Hütter zusammen mit seinem Assistenten Fritz Hilpert und dem amerikanischen Konzeptsound-Künstler Norman Fairbanks entwickelt und kommt bei mir zum Einsatz. Und dann nutze ich natürlich auch die "Synth-Werk" Sounds und Klänge, wie die des Orchestrons oder des E-MU Audity Synthesizers. Für die Entwickler des "Synth-Werks" habe ich im letzten Jahr auch einen kleinen Soundclip gemacht, der zeigt, was in der Software steckt. Hinzu kommen noch verscheidene Sprechcomputer, die ich über die Jahre aber zum Teil selbst habe entwickelt und programmiert habe.


L: Mich hat bei Ihrem Testauftritt vor allem das viereckige Tablett mit den vielen Leuchtdioden fasziniert, mit dem Sie live gespielt haben und komplette Songs kreieren konnten. Sie sagten, dem Pulikum, das Gerät käme aus Japan. Was ist das für ein Instrument?

S: Das Gerät nennt sich "Tenori-On", ist ein vollwertiges elektronisches Musikinstrument, das von dem japanischen Medienkünstler Toshio Iwai entwickelt wurde. Ich kam auf den "Tenori-On" über Norman Fairbanks, der für Kraftwerk die "Kling Klang Machine" mitentwickelt hat und großer Fan des "Tenori-On" ist. Ich habe mir das direkt aus Japan schicken lassen und musste es in Jena erst noch durch das Zollamt bringen und dort gleich vorführen und da zeigte sich bereits, dass es einen Riesenspaß macht, auf dem "Tenori.On" zu spielen, als auch, dabei zuzusehen. Deshalb gehe ich bei jedem Konzert auch immer auf das Publikum zu und lasse es ein paar Dinge selbst am "Tenori-On" spielen. Das ist sozusagen der Gegenpart zu den eher bodenständigen Teilen des Konzertes mit längeren Klangbögen und Sequencerparts.

L: "4-Klang", sagten Sie, sind vier musikalische Teile, die unterschiedlich klingen. Was gibt es da zu hören?

S: Zum einen natürlich Musik aus dem Velvet Universe, also Electronic-Rock, Richtung Tangerine Dream oder Jean Michel Jarre. Es gibt einen Teil mit traditioneller Synthesizermusik der 70er- bis 90er-Jahre, also viele Klangflächen, Ambient-Sounds von Klaus Schulze bis Brian Eno. Und es gibt den rhythmischen Teil, die Technopop-Variante der Elektromusik.

L: Was verbindet diese Einzelteile, ich meine neben ihnen als Musiker?

S: Das Konzept heißt "A-U-T-O-B-A-H-N", ist wie gesagt ein Weg vom Start einer Reise bis zu ihrem Ziel. Eine Autobahn hat auch immer Ausfahrten und Rastplätze und so erlaube ich es mir, in jedem Konzert selbst zu entscheiden, wohin ich fahre und was ich mache.

L: Für das Publikum ist das sicherlich ein interessantes Konzept, denn man weiß ja nie, was einen erwartet.

S: Das genau ist auch die Idee hinter dem Konzept. Einmal geht es in Richtung Vangelis, dann wieder in Richtung Daft Punk, dann wieder hin zu Kraftwerk oder Klaus Schulze oder zu Drum 'n' Bass. In einer Stadt wie Jena, mit vielen Studenten und Elektromusik-Fans könnte das funktionieren. Da bin ich mir ganz sicher. Auch wenn das eute nur Appetithäppchen sind, begleitend zu "Zorniger Engel kocht".

F: Wie geht es weiter nach dem Theaterhaus-Auftritt? Oder besser: wann geht es richtig los?

S: Start ist im März hier in Jena und dann folgt bis November alle zwei Monate ein Auftritt. Zuvor gibt es am 4. Februar 2012 noch einen weiteren Testauftritt in Sachsen-Anhalt in der Nähe von Wittenberg.

Das Interview führte Peter Schulz für das Lichtstadt.Netz © 2012 - Nähere Informationen zum aktuellen "A-U-T-O-B-A-H-N"-Liveprogramm gibt es unter www.a-u-t-o-b-a-h-n.de. Rainer Sauer spielt heute ab 19 Uhr auf der Hauptbühne des Theaterhauses Jena. Der Eintritt ist (wie immer, wenn der "Zornige Engel kocht) kostenlos!

Montag, 23. Januar 2012

Henry van de Velde: Seinen 150. Geburtstag nimmt die Impulsregion Erfurt-Weimar-Jena zum Anlass die Leistungen des "Alleskünstlers" zu ehren!

(rana) - Neu erschienen zum Van-de-Velde-Jahr 2013 sind eine Vertriebsbroschüre für Reiseveranstalter und vier sehr ansprechende Postkarten, deren Motive Henry van de Velde als "Alleskünstler" vorstellen. Ausstellungen, Sehenswürdigkeiten, Stadtführungen und touristische Angebote in den Städten Weimar, Jena, Erfurt, Gera, Apolda, Bürgel und Chemnitz stehen im Fokus der Vertriebsbroschüre, die - ebenso wie die Postkarten und ein Flyer in Deutsch, Englisch, Französisch und Niederländisch - in der "Tourist-Information" in Jena erhältlich ist.

In Jena werden 2013 zwei Ausstellungen in der Kunstsammlung gezeigt: vom 10.3. bis 26.5. die Ausstellung "Henry van de Velde in Jena" und vom 1. 9. bis 24.11. "Henry van de Velde, der Maler und die Neo-Impressionisten". Während des Stadtrundgangs "Henry van de Velde und die Bauhauskünstler in Jena" kann das von Henry van de Velde entworfene Ernst-Abbe-Denkmal besichtigt werden, der Rundgang ist in der Jena Tourist-Information buchbar.

Den 150. Geburtstag Henry van de Veldes nimmt die Impulsregion Erfurt-Weimar-Jena zum Anlass, die Leistungen des belgischen Designers und Architekten im Jahr 2013 mit einer Vielzahl von Ausstellungen in bedeutenden Thüringer Kunstinstitutionen zu ehren. Der belgische König und der Bundespräsident haben die Schirmherrschaft über das Van-de-Velde-Jahr 2013 übernommen.

Sonntag, 22. Januar 2012

"Der kommunale Haushalt - ein Buch mit sieben Siegeln?": Jenas Finanzverwaltungschef Dr. Blankenburg hät am Dienstag einen Vortrag zu diesem Thema

(rana) - Ist der kommunale Haushalt an sich und der in der Lichtstadt im Besonderen (weil es ein "doppischer" Haushalt ist) ein Buch mit sieben Siegeln? Wer könnte hierzu besser Aukunft geben als Jenas Finanzverwaltungschef Dr. Götz Blankenburg. Und der widmet sich diesem Thema am Dienstag Abend ab 19.00 Uhr mit einen Vortrag in der Volkshochschule.

Seit mehreren Jahren haben die Bürger in Jena die Möglichkeit, sich an finanziellen Entscheidungen der Stadt im Rahmen des Bürgerhaushalts zu beteiligen. Viele Bürger wünschen sich als Grundlage ihrer Entscheidung einen möglichst verständlichen Einblick in die schwierige Materie der kommunalen Finanzen.

Deshalb bemüht sich Dr. Blankenburg, Fachbereichsleiter Finanzen der Stadt Jena (siehe Foto links), um Transparenz und wird im Vortrag auf alle Facetten des Themas "Der kommunale Haushalt - ein Buch mit sieben Siegeln?" eingehen. Wie ist der städtische Haushalt überhaupt strukturiert und welche Spielräume hat die Kommune? Welche Eigenbetriebe gibt es und was sagt die Kommunalordnung dazu? An welchen Unternehmen ist die Stadt beteiligt? Was bedeutet "kommunaler Finanzausgleich"?

IInteressierte Bürger sollte die Gelegenheit nutzen und stellen Ihre Fragen einem Fachmann der städtischen Verwaltung stehhen. Nähe Hinweise, wie das geht, findet man HIER. Vortragsort ist das VHS-Gebäude in der Grietgasse 17a.

Samstag, 21. Januar 2012

Auch Stadträtin Heike Seise, Bundesvorsitzende der Partei "Allianz für Bürgerrechte - AfB", kandidiert für das Oberbürgermeisteramt in der Lichtstadt

(lsn) - Mit dem Slogan “Mehr Herz für Jena” tritt die freie Jenaer Stadträtin Heike Seise zur diesjährigen Oberbürgermeisterwahl am 22. April an. Nach der Meinung der seit sieben Jahren im Stadtrat vertretenen, praktizierenden Grundschullehrerin entwickelt sich die Stadt immer mehr zu einer die Jenaer und Jenenser schröpfenden Metropole; das will Heike Seise ändern.

Verantwortung für diese Entwicklung tragen aus ihrer Sicht die Spitzen der Stadtverwaltung, voran der seit 2006 agierende Amtsinhaber, Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter, und die dazugehörigen, in der Koalition stehenden Parteien von SPD, CDU und B90/Die Grünen. Letzter Beweis dafür ist für Frau Seise, nach eigener Feststellung, ein "erwirtschafteter" Gewinn der Stadt Jena im Haushaltsjahr 2011 von sagenhaften 17 Millionen Euro. Fast frevelhaft für die Kandidatin: die höheren Einnahmen von Kindertagesstättengebühren und im Vorfeld (wie so oft) gestiegenen Kommunalabgaben.

Gut für die Kasse der Stadt, jedoch schlecht für das Portmonee der Bürger, deren Ausgaben in den letzten Jahren so schon erheblich gestiegen sind, die Einkommen aber nicht mitgehalten haben. Das fällt in Jena auch dem heimischen Handwerk und Mittelstand auf die Füße, die es immer schwerer haben, gegen Großmärkte zu bestehen und an die immer weniger Geld weitergereicht wird.

"Mit ur-christlich-sozialdemokratisch und grüner Politik hat das alles nichts mehr zu tun", erklärte Heike Seise nun. Sie sieht sich als hartnäckige Gegenkandidatin von Dr. Albrecht Schröter, denn einig waren sie sich bei politischen Entscheidungen selten. "Etablierte Parteien haben ihre Chance gehabt", so die 46-Jährige, "und linke und rechte Extreme haben keinen Platz in einem demokratisch-freiheitlichen Staat der Gleichberechtigung aller Bürger", fügt sie an und sagt abschließend: "Als Kandidatin und in Vertretung der zwar kleinen, aber neuen und bodenständigen Partei 'Allianz für Bürgerrechte - AfB' bitte ich die Bürger Jenas um Unterstützung, ihre Stimme neuen Initiativen oder Parteien zu geben und als Vorreiter ein Zeichen für andere Regionen zu setzen."

Freitag, 20. Januar 2012

Frontalzusammenstoß mit LKW aus Nürnberg: Der Fahrer eines Kleintransporters aus Rudolstadt verunglückte heute morgen auf der B88 bei Maua tödlich!

(lsn / poli) - Der kurze Wintereinbruch am heutigen Morgen hat mit Schneeregen, Graupelschauer und Glätte auf den Straßen im Freistaat zu zahlreichen Verkehrsunfällen geführt. Einer der schwersten ereignete sich in Jena-Maua.

Hier verunglückte auf der B88 der Fahrer eines Kleintransporters der Firma "ACI Italo Autovermietung" aus Rudolstadt tödlich, sein Beifahrer wurde schwer verletzt ins Lobedaer Klinikum gebracht. Wie die Polizei berichtete, war der Kleintransporter am frühen Vormittag auf der Bundesstraße nach Rothenstein, nachdem er zu einem Überholvorgang angesetzt hatte, nahezu ungebremst frontal in einen Lkw mit Nürnberger Kennzeichen gefahren; dies hätten Zeugen ausgesagt.

Für den 68-jährigen Fahrer des Kleintransporters der Marke Fiat Ducato, der hinter seinem Lenkrad eingeklemmt war, kam die Hilfe der Rettungskräfte zu spät; er verstarb noch an der Unfallstelle. Der Lkw-Fahrer und dessen Ehefrau, die sich zum Unfallzeitpunkt auf dem Beifahrersitz befand, blieben unverletzt, standen jedoch unter Schock. Die genaue Unfallursache ist derzeit noch unklar; die Polizeiinspektion Jena ermittelt die näheren Umstände.

Die B88 war nach dem Unfall mehr als eine Stunde lang für die Bergungsarbeiten voll gesperrt. Danach kam es in beiden Fahrtrichtungen zu erheblichen Stauerscheinungen von bis zu 3 Kilometern Länge (Unfallfoto © OTZ / Lutz Prager).

Donnerstag, 19. Januar 2012

"Charlotte-Figulla-Preis 2012" ausgelobt: Die Lichtstadt sucht bis zum 30. März die diesjährigen Preisträger für den Jenaer Preis für Zivilcourage

(lsn / kokont) - Zum elften Mal wird in diesem Jahr der Jenaer "Preis für Zivilcourage" verliehen. Mit diesem Preis werden einmal im Jahr Menschen geehrt, die sich in besonderem Maße durch ein zivilcouragiertes Verhalten ausgezeichnet haben.

KoKont, die Koordierungs- und Kontaktstelle des Jenaer Stadtprogrammes gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus, ruft deshalb alle Einwohner der Stadt auf, Einzelpersonen oder Gruppen vorzuschlagen, die den "Preis für Zivilcourage" verdienen. In Frage kommen Personen oder Personengruppen, die sich im Jahre 2011 durch ihr Handeln oder eine couragierte Tat über das normale Maß hinweg bewegt haben. Vorschläge sind bis zum 30. März 2012 bei: Kokont, Löbdergraben 25a; 07743 Jena oder per E-Mail unter kokont [at] t-online.de einzureichen.

Kriterien und Richtlinien, nach welchen man das Tun als "zivilcouragiert" motiviert nennen kann, findet man HIER. In diesem Jahr wird der mit 1.000 Euro dotierte Preis zum zweiten Male von der Sparkasse Jena-Saale-Holzland gestiftet.

"Die jüngsten Ereignisse haben bewiesen, dass zivilcouragiertes Handeln nicht hoch genug bewertet werden kann. Die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt Jena sind sehr engagiert und zeigen ihre Zivilcourage bei vielen Anlässen. Ich rufe ausdrücklich dazu auf, viele engagierte Menschen und Gruppen für den Preis vorzuschlagen. Damit können wir das Ausmaß des Engagements und die Einstellung der Jenaer einmal mehr auch nach außen deutlich machen." fasst Erhard Bückemeier, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Jena zusammen (Foto oben: Jenas OB Dr. Albrecht Schröter, Erhard Bückemeier sowie Janine Patz und Nico Przeliorz von KoKont).

KoKont Jena ist ständig bemüht, den Kreis der Förderer und "Paten" zu erweitern, um die offizielle Anerkennung zivilcouragierten Handelns in Jena auf lange Sicht auf eine breite Basis zu stellen. Die Verleihung des "Preises für Zivilcourage" und des "Charlotte-Figulla-Preises" findet am Freitag, den 4. Mai 2012 im Rathaus Jena am Markt 1)statt.

Mittwoch, 18. Januar 2012

Weine, Weine, Bestie Mensch: Heute Abend haben im Theaterhaus Jena "Die blauen Augen von Terence Hill" in einer Produktion von Steffen Klewar Premiere

(thj / lsn) - Nur die kleinen Helden können den großen Schurken unserer Zeit das Handwerk legen: Bud Spencer und Terence Hill sind wieder da! In den billigen Western-Kulissen eines Freizeitparks für Hartz-IV-Empfänger drehen sie ihren neuen Streifen. Dabei gilt wie gehabt: prügeln, saufen, Bohnen fressen! "Wenn man sich nicht mal mehr in seiner eigenen Haut wohl fühlt, wo dann?" Das klingt bitter und bitter-süß ist auch das Stück, das heute Abend um 20.00 Uhr Premiere in Theaterhaus Jena feiert: "Die blauen Augen von Terence Hill".

Die brutale Realität unserer Zeit erwartet den Theaterbesucher in dieser Inszenierung: brutal servierter Kapitalismus in all seiner Ungerechtigkeit und unfreiwilligen Komik, angefangen bei Sozialbetrug und Korruption bis hin zu menschlicher Entwürdigung. Allerdings gibt es da immer noch Terence Hill und Bud Spencer, die abgehalfterten Westernhelden von einst, die prügelnd in die Welt von Hartz IV eintauchen und, ihre Fäuste wirbelnd zeigen, was man der brutalen Realität alles entgegensetzen kann. Jonas Zopf, von der künstlerischen Leitung des Theaterhauses Jena, bezeichnete das Stück, das heute Abend Premiere feiert, deshalb auch als ein politisch sehr nötiges.

Steffen Klewar, der auch als Schauspieler mit auf der Bühne steht, hat das 90-minütige Hartz-IV-Epos inszeniert. Er und das Berliner Künstler-Kollektiv "copy & waste" haben "Die blauen Augen von Terence Hill" gemeinsam mit dem Theaterhaus produziert. Als Partner konnte man mit dem Berliner Theater Hau ("Hebbel am Ufer"), der Theater-Initiative "uniT" aus Graz und dem Theaterfestival "Steirischer Herbst Graz" gleich drei Hochkaräter gewinnen. So gab es bereits eine Vorpremiere am 12. Oktober letzten JAhres in Berlin. Außerdem freuen sich alle Akteure auf Ende April, da inzwischen auch bereits eine Einladung für den "Heidelberger Stückemarkt" verliegt.

Das Schauspiel (inklusive viel Musik und Gesang) kann nach der heutigen Premiere auch noch am Donnerstag (19.01.), Freitag (20.01.) und am Samstag (21.01.) jeweils um 20.00 Uhr in Jena besucht werden. Außerdem für Theaterhausbesucher (und alle anderen hungrigen Jenaer) interessant wird am kommenden Dienstag "Zorniger Engel kocht". HIER ist eine erste Theaterkritik der OTZ! Die Homepage des Theaterhauses Jena findet man DORT.

Dienstag, 17. Januar 2012

Nach Risikohinweis des Bundesinstituts im PIP-Skandal um Brustimplantate: Das Uniklinikum Jena bietet allen betroffenen Frauen Beratung und Hilfe an

(klinikum jena) - Nach dem Risikohinweis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zu Brustimplantaten des französischen Herstellers PIP melden sich auch im Universitätsklinikum Jena zunehmend verunsicherte Patientinnen, die in den vergangenen Jahren Silikonimplantate erhalten haben. Für die Patientinnen der Universitätsfrauenklinik konnte Entwarnung gegeben werden: Alle Patientinnen, die im interdisziplinären Brustzentrum operiert wurden, haben unbedenkliche Implantate erhalten.

Eine umfassende hausinterne Recherche hat aber bisher ergeben, dass im Bereich Plastische Chirurgie der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie/Plastische Chirurgie Silikon-Implantate des französischen Herstellers PIP eingesetzt worden sind. Das betrifft 31 Patientinnen, die im Zeitraum von Juni 2002 bis März 2005 unter der Leitung des ehemaligen Direktors dieser Klinik operiert wurden, und eine Patientin im Januar 2010.

Mit letzterer ist die Klinik bereits seit der im April 2010 veröffentlichten ersten Information des BfArM in Kontakt. Nach der jetzt erweiterten Warnung wird das Klinikum alle betroffenen Patientinnen kontaktieren.

"Wir werden alle Frauen mit den fraglichen Implantaten den Empfehlungen der medizinischen Fachgesellschaften entsprechend umfassend informieren und untersuchen und bieten Ihnen den Austausch der Implantate an", so Prof. Dr. Klaus Höffken, Medizinischer Vorstand des Klinikums. Darüber hinaus bietet das Klinikum allen verunsicherten Implantat-Patientinnen unkompliziert Untersuchung und Beratung an.

Kontakt-Telefon:

Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Abt. Gynäkologie, Direktion: (03641) 93 30 63, Brustsprechstunde und Ultraschall: (03641) 93 32 05

Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie/Plastische Chirurgie: (03641) 93 23 62 1.

Montag, 16. Januar 2012

"Proletarischer Diktator": Beim Neujahrstreffen der FDP Thüringen in Jena griff deren Vorsitzender Barth SPD-Wirtschaftsminister Machnig persönlich an

(lsn) - Die Liberalen im Freistaat Thüringen haben bei ihrem politischen Jahresauftakt am Samstag im Jenaer Traditionshotel "Schwarzer Bär" (siehe Foto oben) die Thüringer SPD ungewöhnlich scharf attackiert. Uwe Barth (Vorsitzender der FDP Thüringen und zugleich Fraktionsvorsitzender der FDP im Thüringer Landtag) griff dabei vor allem SPD-Wirtschaftsminister Machnig persönlich an.

Barth sagte in seiner Rede beim Neujahrstreffen seiner Partei: "Wenn man zuhört, wie der Wirtschaftsminister über seine Wirtschaft spricht, dann klingt das wie üble Nachrede." Matthias Machnig rede über die Thüringer Wirtschaft und deren Vertretern in einer Art und Weise, die an (Zitat) "mittelalterliche Bänkelsänger oder vielleicht an die Diktatur des Proletariats" erinnere.

Seine Rede gipfelte in der Beschimpfung: "Eine Diktatur von Proleten wie Herrn Machnig wollen wir nicht". - Umgangssprachlich verbindet man mit dem Begriff eines "Proleten" einen besonders ungebildeten und unkultivierten Menschen. Bereits einen Tag zuvor hatte die FDP-Thüringen Machnig im Visier, als deren wirtschaftspolitischer Sprecher Thomas L. Kemmerich angesichts des Rückzugs von Schott Solar aus dem Standort Jena Machnig vorwarf, dieser habe durch sein "1000-Dächer-Programm" die chinesische Solarproduktion subventioniert.

Der Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Ex-Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Rainer Brüderle, (siehe Foto rechts), sagte als Festredner des Neujahrstreffens im "Schwarzen Bär", er unterstütze die Forderungen seines Parteifreundes nach Hilfen insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen. Gleichzeitig lobte Brüderle ausdrücklich die Arbeit der CDU-FDP Regierung in Berlin. Das Wachstum der deutschen Wirtschaft in den vergangenen beiden Jahren sei ebenso ein Erfolg der Koalition wie der Rückgang der Arbeitslosigkeit unter die Drei-Millionen-Marke.

Andreas Wiese, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Jenaer Stadtrat, sprach beim Empfang im Hotel "Schwarzer Bär" ebenso Grußworte wie der FDP-Kandidat für die diesjährige OB-Wahl in der Lichtstadt, Dr. Thomas Nitzsche. Weitere Gäste waren FDP-Generalsekretär MdB Patrick Kurth sowie Vertreter aus Politik, Gesellschaft, Sport, Wissenschaft und Wirtschaft.