(lsn / otz) - Diese Woche stellte Helmut Roewer, Thüringens Ex-Verfassungsschutz-Chef sein Buch "Nur für den Dienstgebrauch" vor. Es handelt hauptsächlich vom "rechten Terror im wilden Osten" sowie - natürlich - von ihm selbst und könnte ihm nun großen Ärger einbringen. Der Grund: vor dem Thüringer "NSU"-Untersuchungsausschuss beantwortete Roewer verschiedene Fragen entweder gar nicht oder recht einsilbig, berief sich auf massive Erinnerungslücken. In seinem Buch dagegen schildere er Namen und Abläufe, die er so nicht dem Ausschuss geschildert haben, wie Martina Renner, die stellvertretende Vorsitzende des Untersuchungsausschusses, der OTZ erklärte.
"Das werden wir genau prüfen müssen", sagte Renner nun der Zeitung, denn als Zeuge sei Helmut Roewer verpflichtet gewesen, die Wahrheit zu sagen und auch nichts wegzulassen, wie sie in der OTZ betonte. In den beiden Befragungen durch den Ausschuss hatte der im Jahr 2000 suspendierte Präsident des Thüringer Verfassungsschutzes nicht erwähnt, dass er bereits 1993 in Erfurt von einem Beamten angesprochen worden war, ob er nicht (Zitat Roewers aus seinem Buch) "Verfassungsschutzchef in Thüringen werden" wolle.
Dabei hatten ihn sowohl die Linke-Abgeordnete Katharina König als auch der Grünen-Abgeordnete Dirk Adams detailliert hierzu befragt und anschließend nochmals nachgefragt. Vor dem Untersuchungsausschuss erklärte der 62-Jährige, sich nicht mehr an alles erinnern zu können. In seinem Buch scheint Roewer nun seine Erinnerungslücken überwunden zu haben.
Auch die Anschuldigungen, die Helmut Roewer in seinem Buch "Nur für den Dienstgebrauch" in Richtung der seinerzeitigen Landesregierung erhebt, gibt es Mißmut. So maßregelt er die damalige Führung des Thüringer Innenministeriums als (Zitat) "Clique von Scheinheiligen", sich selbst (Zitat) "in diesem Sumpf von Parteiprotektionismus" als "Exot". An anderer Stelle unterstellt der einst oberste Verfassungschützer, die "christliche Landesregierung hat den Rechtsstaat außer Kraft gesetzt" und hält die Thüringer Politik im Rückblick für eine "Geschichte von Gewinnsucht, Niedertracht und Missgunst, Bigotterie und christlicher Doppelmoral". Über Jahre habe, so Roewer in seinem Buch, eine "Clique rheinischer Katholiken eine geduldige Schafsherde von Gottlosen" regiert.
Am kommenden Montag wird sich der "NSU"-Untersuchungsausschuss erneut mit den Geschehnissen im Thüringer Verfassungsschutz während der Amtszeit Helmut Roewers befassen, wober drei Zeugen aussagen werden, welche Vorschriften es zum Führen von V-Leuten in dieser Behörde gab. Roewer selbst hatte im September diesen Jahres für Verblüffung gesorgt, als er behauptete, es hätte "keine solchen Vorschriften" gegeben.
Auch die Anschuldigungen, die Helmut Roewer in seinem Buch "Nur für den Dienstgebrauch" in Richtung der seinerzeitigen Landesregierung erhebt, gibt es Mißmut. So maßregelt er die damalige Führung des Thüringer Innenministeriums als (Zitat) "Clique von Scheinheiligen", sich selbst (Zitat) "in diesem Sumpf von Parteiprotektionismus" als "Exot". An anderer Stelle unterstellt der einst oberste Verfassungschützer, die "christliche Landesregierung hat den Rechtsstaat außer Kraft gesetzt" und hält die Thüringer Politik im Rückblick für eine "Geschichte von Gewinnsucht, Niedertracht und Missgunst, Bigotterie und christlicher Doppelmoral". Über Jahre habe, so Roewer in seinem Buch, eine "Clique rheinischer Katholiken eine geduldige Schafsherde von Gottlosen" regiert.
Am kommenden Montag wird sich der "NSU"-Untersuchungsausschuss erneut mit den Geschehnissen im Thüringer Verfassungsschutz während der Amtszeit Helmut Roewers befassen, wober drei Zeugen aussagen werden, welche Vorschriften es zum Führen von V-Leuten in dieser Behörde gab. Roewer selbst hatte im September diesen Jahres für Verblüffung gesorgt, als er behauptete, es hätte "keine solchen Vorschriften" gegeben.
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