Donnerstag, 2. Mai 2013
"Kindertagespflege auf hohem Niveau!": Kathrin Drilltzsch berichtet über ihre Erfahrungen als Tagesmutter in Jena
(lsn / rana) - Eigentlich war alles ganz logisch und folgerichtig: Die studierte Informatikerin Kathrin Drilltzsch wollte sich beruflich verändern, wollte den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. Was lag da für die Mutter von damals noch zwei kleinen Jungs näher, als sich auch beruflich der Kindererziehung zuzuwenden, Tagesmutter zu werden. „Ich habe das als große Herausforderung für mich gesehen, zumal mich besonders die Montessori-Pädagogik interessierte und bis heute beschäftigt“, erzählt die 44-Jährige Diplomingenieurin. Gesagt, getan.
2005 belegt sie den ersten Lizenzkurs und erwarb das bundesweit gültige Zertifikat „Qualifizierte Tagespflegeperson“. Ein Jahr später mietete sie Räume an und gestaltete sie mit viel Phantasie und Handarbeit zu einem kleinen Kinderparadies um. Und dann startete sie ihren Berufsneuanfang. Vor wenigen Monaten gehörte sie zu den ersten neun Tagesmüttern in Jena, die das Qualitätssiegel „Zertifikat Qualitätsmanager Quecc“ des national und international tätigen Fortbildungsinstituts Quecc-Quality for Education and Children Care“ mit Sitz in Berlin. Seit Anfang der 90er Jahre hat die Stadt Jena die Kindertagespflege als gleichwertiges Angebot zur Förderung von Kindern ausgebaut. „Eltern entwickelten das Bedürfnis, ihre noch sehr kleinen Kinder familiennah und sehr individuell betreuen zu lassen.
Eine Tagespflegeperson darf maximal fünf Kinder in ihrem eigenen Haushalt oder auch in angemieteten Räumen aufnehmen“, sagt Martina Pester, die Verantwortliche für die Kindertagespflege im Fachdienst Jugend und Bildung der Stadtverwaltung. Inzwischen gebe es in Jena etwa 70 Tagesmütter und einen Tagesvater, die insgesamt 290 Plätze anbieten, die derzeit zu mehr als 90 Prozent belegt sind. „Wir haben eine sehr hohe Qualität der Kindertagespflege erreicht“, so Martina Pester. Die berufliche Entwicklung von Kathrin Drilltzsch ist beredtes Beispiel dafür. „Nach dem Grundkurs habe ich eine Montessori-Ausbildung begonnen und mit einem Diplom abgeschlossen“, sagt Kathrin Drilltzsch. Der Montessori-Gedanken sei ihr sehr wichtig, nämlich die Kinder auf dem Weg zur Selbstständigkeit zu begleiten. Das sei ihr auch als Mutter wichtig. „Ich wollte mehr über Erziehung wissen. Schließlich hat man Muttersein nicht studiert.“ Die Kindertagespflege ist nichts Statisches. Die persönliche Eignung der Tagesmutter oder desTagesvaters wird fortlaufend geprüft. Außerdem muss alle fünf Jahre die Erlaubnis zur Kindertagespflege erneuert werden. Dann kommen Vertreter von Feuerwehr, vom Fachdienst Gesundheit und vom Fachdienst Jugend und Bildung und prüfen, ob alles in der Pflegestelle zum Wohl der Kinder ist.
„Mir macht die Arbeit mit den Kindern unheimlich viel Spaß. Der Wechsel von der Computerarbeit war für mich die absolut richtige Entscheidung“, so Kathrin Drilltzsch in ihrer Rückschau. Sie ist sich sicher, dass in Sachen Qualifizierung auch für sie noch lange nicht der letzte Schritt getan ist. „Das geht immer weiter, wie in jedem anderen Beruf auch.“
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