Sonntag, 25. August 2013

"Sag' mir, wo die Punkte sind, wo sind sie geblieben?": Kein Sieg gegen Viktoria Berlin und der FC Carl Zeiss wurde am Ende von den eigenen Fans ausgepfiffen!


(lsn / fcc) - Ein unberechtigter Elfmeterpfiff bescherte dem FC Carl Zeiss Jena gestern zuhause beim 1:1 gegen Viktoria Berlin einen erneuten Punktverlust und brachte ihn noch weiter weg von der Tabellenspitze der Regionalliga Nord-Ost.

Vor knapp 3.000 Zuschauern enttäuschte aber neben dem Referee auch die Elf von Petrik Sander, die in einer unkonzentrierten letzten halben Stunde wie schon in den Spielen zuvor Nordhausen die Führung vergab. Mit dem Sturmduo Shala/Zimmermann und Mittelfeldraute vertraute Petrik Sander exakt der Anfangself der letzten beiden Punktspiele. Und wie in den vergangenen beiden Partien ging der FCC auch in Führung: Kurtajs von Krstic per Kopf verlängerte Freistossflanke klärte Berlins Camara zu kurz, Peßolat reagierte sofort und schoss per Direktabnahme zum 1:0 ein. Zehn Minuten waren da gespielt und auch in der Folge versuchten die Jenaer konsequent Druck auf das Viktoria-Tor auszuüben und nachzulegen. Vornehmlich über die rechte Seite gelangen zahlreiche gelungene Ballstafetten, was fehlte, war der finale Pass. So blieben klare Torchancen Mangelware, und als der Ball nach einer Linksflanke Schlossers und Kopfball Zimmermanns doch im Netz lag und das Torjingle bereits aus den Lautsprecherboxen ertönte, hatte der Linienrichter seine Abseitsfahne gehoben (22.).

Petrik Sander versuchte in Halbzeit Zwei mit der Hereinnahme vom nach Gelbrotsperre zurückgekehrten Torunarigha für Shala das Offensivspiel zu beleben und der torhungrige Neuzugang setzte gleich mit der ersten Aktion ein Achtungszeichen, als er sich kraftvoll auf der rechten Seite durchtankt, sein Pass in den Rückraum aber zu ungenau gerät (47.). Auf der Gegenseite kann Camara von Krstic nicht am Eindringen in den 16er gehindert werden und es bedarf einer artistischen Rettungstat Peßolats, um den Ausgleich zu verhindern (51.). Chancen wechselten sich nun regelmäßig ab. Hier Schlossers Solo, gekrönt von einem Schuss aus 15 Metern, den Klippel für seinen geschlagenen Keeper auf der Linie rettet (54.), dort Watzkas von Berbig per Fuß abgewehrter Knaller aus spitzem Winkel (56.), hier der Konter über Schmidt, bei dem Kurtaj freistehend den Moment des Abschlusses verpasst (57.), Schlossers Freistoss übers Tor (63.), Torunarighas gehaltener Drehschuss (66.), dort Leutloffs Strich um Haaresbreite an Berbigs Kasten vorbei (71.).

Als die FCC-Fans insgeheim schon zu hoffen wagten, dass dieses Mal die Führung über den Schlusspfiff hinaus halten würde, stolperte der eingewechselte Özcin ohne gegnerischen Kontakt im Jenaer Strafraum, sank zu Boden und Referee Herde aus Dresden honorierte die schauspielerische Einlage mit einem Pfiff zugunsten von Viktoria. Berlins Kapitän ließ sich diese Chance vom Elfmeterpunkt nicht nehmen und netzte zum 1:1 in der 77. Spielminute ein.

Der FCC versuchte danach gewiss vieles, den Torschrei auf den Lippen hatten die frustrierten Fans aber lediglich bei der Doppelchance von Torunarigha und Schmidt nach 86 Minuten, bei dem Viktorias gut reagierendem Torwart Jakubov auch Fortuna zur Seite stand. Es sollte der letzte Aufreger sein, das Pfeifkonzert, mit dem das Zeissteam in die Kabinen geschickt wurde, war nun nicht mehr zu überhören, denn eines wurde gestern klar: die Leistung auf dem Feld hielt nicht im Ansatz mit den eigenen Ansprüchen des FCC statt. Ob es am Trainer liegt?

Petrik Sander: "Wir haben zu Beginn vieles umgesetzt und richtig gemacht, sind dann auch folgerichtig in Führung gegangen. Wir hatten auch danach einige schöne Aktionen, vor allem über die rechte Seite, wo Eismann und Schmidt gut zusammenspielten, erzielten dann auch das 2:0, was leider nicht zählte, es muss sehr knapp gewesen sein. Leider haben wir dann das Fußballspielen eingestellt. Dies wurde in der Pause angesprochen, und wir wussten, dass der Gegner noch eine Schippe drauflegt. Wir versuchten dann die Entscheidung zu erzwingen, hatten einige Gelegenheiten die ungenutzt blieben, und dann passte dieser äußerst äußerst fragwürdige Foulelfmeter in die Situation. In der Folge kam von uns nicht das Zwingende, um das Spiel noch zu gewinnen, nur die beiden guten Möglichkeiten zum Ende, die muss man dann nutzen. Ich bitte zu bedenken, dass für viele von den neuen Spielern diese Drucksituation Neuland ist, und dann rutscht dem ein oder anderen in entscheidenden Situationen das Herz in die Hose."

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