Dienstag, 19. November 2013

"Autogrammstunde fällt aus!": MediaMarkt Jena muss Veranstaltung mit der Band FREI.WILD wegen Sicherheitsbedenken absagen


(lsn / media markt / otz) - Eigentlich wurden diesen Freitag Hunderte Fans erwartet, doch nun sagte der MediaMarkt in Jena die Autogrammstunde der Südtiroler Band FREI.WILD  wegen Sicherheitsbedenken ab.

Zum Deutschlandstart ihres neuen Albums hatte sich die Band im Elektronikmarkt an der "Stadtrodaer Straße" angesagt, doch nach der Plakatierung der Autogrammstunde bekam der MediaMarkt Dutzende von E-Mails in denen die Mitarbeiter beschimpft wurden und sogar im Markt selbst schrie ein junger Mannes die Mitarbeiterinnen an der Information mit "Nazischweine" und "Verbrecher" an und verband die derzeitige 33-Monate-Finanzierungsaktion des Elektronikmarktes mit einer Anspielung auf die Machtübernahme Adolf Hitlers im Jahre 1933.

Wie die OTZ berichtete reagierten der Geschäftsführer und sein für Musik und Videos zuständiger Bereichsleiter ­aber auch auf Bedenken der Jenaer Polizei und sagten die Autogrammstunde mit den Musikern ab. Die Band FREI.WILD dagegen wird nicht müde zu betonen, dass sie sich klar von rechtsextremem Gedankengut distanziere (siehe oben das Logo der Aktion "FREI.WILD" gegen Rassismus und Extremismus"). Auch habe man das Sicherheitspersonal angewiesen, Konzertbesucher nach Hause zu schicken, die rechte Symbolik tragen, sagte ein Bandsprecher. Der bis heute unentschiedene Streit zwischen Freiheit der Kunst und Rechtsrock ist jetzt aber mit der Absage der Autogrammstunde auch in Jena angekommen.

Auf Anfrage der Ostthüringer Zeitung teilte die Jenaer Polizei mit, dass die Absage "eine alleinige Entscheidung des Media-Marktes sei, keine polizeiliche", wie die OTZ schrieb. Marktleiter  Andreas Blasche bedauerte abschließend, dass am Freitag voraussichtlich viele enttäuschte Fans vor der Tür stehen werden; von dem vom MediaMarkt für die geplatzte Autogrammstunde in den Sand gesetzten Geld wollte Blasche ­lieber gar nicht reden.

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