Mittwoch, 4. Juni 2014

"REBELLION IM PLATTENBAU": Ausstellung kann bis zum 20.06.2014 im Neu-Lobedaer Stadteilzentrum "LISA" besichtigt werden


(LN / GESCHICHTSWERKSTATT | 2014-06-04) - Gestern wurde die Ausstellung „Rebellion im Plattenbau“ in Jena Neu-Lobeda West eröffnet.

Die vom Institut für Hochschulforschung Halle-Wittenberg konzipierte und von der Geschichtswerkstatt Jena präsentierte Ausstellung erinnert an die Geschichte der Offenen Arbeit in Halle-Neustadt von 1977 bis 1983. Im Jahr 1977 trat Lothar Rochau in Halle-Neustadt das Amt des Jugenddiakons an und bekam die Freiheit, neue Formen der Jugendarbeit auszuprobieren. Er öffnete die Räume der Kirche auch für nichtreligiöse Jugendliche und wollte zum selbstständigen Denken anregen. Durch die Werkstatttage, bei denen Jugendliche aus der ganzen DDR zusammenkamen, entstanden enge Verbindungen nach Jena.

Das Ministerium für Staatssicherheit wurde bald auf das Engagement Lothar Rochaus aufmerksam und verhaftete ihn 1983, kurz nachdem er als Jugenddiakon entlassen wurde und damit den Schutz der Kirche verloren hatte. Thematisiert wurde bei der Eröffnungsveranstaltung jedoch nicht nur die Situation in Halle-Neustadt, sondern auch die Prägungen, die Jugendliche in der Offenen Arbeit erfuhren und viele von ihnen zu Mitwirkenden der Friedlichen Revolution von 1989/90 werden ließen.

Die Ausstellung kann noch bis zum 20. Juni 2014 werktags von 8 bis 18 Uhr im Stadteilzentrum LISA (Werner-Seelenbinder-Straße 28a, 07747 Jena) besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.

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